Der Schweiß steht mir auf der Stirn, meine schnellen Atemzüge wölben den Brustkorb, die prägenden Momente meines Lebens ziehen an meinem geistigen Auge vorüber – gleich könnte alles vorbei sein. Der Samurai steht mit erhobenem Schwert vor mir.
Ich bin erstarrt und gebe wohl ein komisches Bild ab. Unzählige Augenpaare sind auf mich gerichtet, als ich mit einer Ananas auf dem Kopf auf einer Veranstaltungsbühne stehe. Das Skurrile daran:
Ich habe mich freiwillig dafür gemeldet. Ich habe mich sogar an jemandem vorbeigedrängelt, damit ich diese einmalige Chance bekomme.
So etwas hätte ich mir vor meiner #niezuvorgemacht-Reise nicht getraut. In der Vergangenheit habe ich mich gerne mal um abenteuerliche Situationen gedrückt. Und im Nachinein darüber geärgert, dass ich mich nicht überwunden habe.
Doch jetzt ist alles anders …
Auch bei euch gab es 2016 sicher solche Momente, auf die ihr stolz sein könnt. Bei denen ihr euch auf die Schulter klopfen und sagen könnt: Ja, ich habe etwas Starkes geleistet! Wenn ihr genau hinschaut, werdet ihr sehen, dass ihr richtig viel geschafft habt. Vielleicht sogar mehr, als ihr erwartet hattet.
Denn:
Wir überschätzen, was wir an einem Tag schaffen können.
Und wir unterschätzen, was wir in einem Jahr erreichen können.
Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber im stressigen Alltag, versuche auch ich zu viele Aufgaben auf meine To-do-Liste zu quetschen, um dann immer mal wieder festzustellen: Wieder nicht alles geschafft!
Das mag für den einzelnen Tag gelten. Im Gesamtrückblick – also die Summe aller erledigten kleinen To-dos – ist das doch ganz schön beeindruckend. Und genau dieser Fokus hilft euch, wenn ihr euer Jahr 2016 resümiert und alles Positive auflistet.
Und darauf: Welche schönen Momente habe ich erlebt? Welchen großartigen Menschen bin ich begegnet? Wie habe ich mich weiterentwickelt? Welchen Beitrag habe ich in meinem Umfeld und in der Gesellschaft geleistet?
Die Antworten auf all diese Fragen finde ich in diesem Jahr, wenn ich auf meine #niezuvorgemacht-Reise zurückblicke: Ich bin mutiger geworden – der Samurai lässt grüßen – und habe auch sonst viele neue Erkenntnisse gewonnen, die mein Leben bereichern. Ich bin wundervollen Menschen in einem so facettenreichen Deutschland begegnet und habe noch bewusster gespürt und verstanden, wie wertvoll mir die Momente mit meiner Familie sind und wie klasse mein Berufsleben ist. Mit meinen Aktionen auf der Reise konnte ich verschiedenste Beiträge für andere leisten. In der Summe war mein Jahr 2016: großartig!
Was waren eure wertvollen Momente? Worauf seid ihr stolz?
Klar, es gibt auch Dinge, die ich – wie jeder Mensch – in diesem Jahr nicht geschafft habe. Zum Beispiel wollte ich auf meiner Deutschlandreise unbedingt in einem Kloster übernachten. Das hat nicht geklappt. Und auch andere Sachen gingen bei mir schief: Es gab finanzielle Fehlinvestitionen, Scheitern, Tränen, Frust, Fehler, Schmerz, Angst, Unsicherheit. Doch die gute Nachricht an euch und mich: Das ist Teil des Spiels und gehört dazu. Andernfalls könnten wir uns über die Folge ja auch gar nicht richtig freuen.
Daher: Genießt heute einfach mal und feiert eure Erfolge. Und damit ihr nicht so schnell vergesst, was euer Jahr 2016 so ausgemacht hat: Druckt euch eure wertvollen Momente aus.
Ja, ihr habt richtig gelesen! Die Handybilder gehen doch in der Masse der digitalen Daten unter. Also nehmt euer Smartphone und schließt im nächsten Drogerie-Markt an den Fotodrucker und druckt die schönsten aus. Diese Momente könnt ihr dann an den Spiegel hängen oder den Kühlschrank, um sie im Bewusstsein zu halten. Oder ganz old-school als Postkarte an Freunde verschicken oder verschenken.
Oder gestaltet euch ein Fotobuch: Setzt euch mit euren Lieben zusammen und schwelgt gemeinsam in diesen Erinnerungen. Das sind vor allem schöne Momente, klar. Aber auch Momente, in denen ihr gescheitert seid, aber etwas Wertvolles daraus gelernt habt. Kostet auch die aus.
Wie ich auf dem Bild mit der Ananas auf dem Kopf ausgesehen habe, könnt ihr euch bestimmt bildlich vorstellen! Der Samurai ist übrigens nicht gestolpert und hat die Ananas exakt getroffen. 😉 Wenn ich also heute das Bild anschaue, lächle ich gleich zweimal. Denn ich sehe nicht nur einen Mann mit einer Ananas auf dem Kopf, sondern auch einen Anpacken und mutigen Kerl.