Impuls 211. Selbstbestimmt und stolz arbeiten: Start With Why – Was ist Ihr Warum?

Nach meinem letzten Blog blieben einige Fragen offen. Was alles gehört in eine persönliche Auszeit am Beginn des Jahres, um die Weichen auf „Lebensproduktivität“ und vor allem „Lebensqualität“ zu stellen? Welche Themen und welche Fragen bestimmen den Erfolg Ihrer Auszeit? In diesem und den folgenden Blogs einige ergänzende grundlegende Gedanken dazu, um Ihre Produktivität zu steigern und Ihre persönlichen Ziele zu erreichen.
Beginnen Sie mit Ihrem Warum!
Einer meiner Lieblingsautoren ist Simon Sinek. „Start with Why“ ist einer seiner extrem beliebten TED Talks. Das Thema ist grundlegend: Nicht nur für Unternehmen, sondern für jeden Menschen.
Denn jeder Mensch hat ein Warum.
Was ist Ihr Warum?
Warum lieben Sie es, bestimmte Dinge zu tun? Warum blühen Sie dann auf?
Warum hassen Sie andere Dinge? Warum können andere Menschen mit bestimmten Verhaltensweisen „Ihre Knöpfe drücken“ und Sie zur Weißglut bringen?
Die Antworten auf diese Fragen sind häufig in der Kindheit und Jugend begründet als Sie Ihre Persönlichkeit in einzigartiger Art und Weise ausgebildet haben.
Und auch wenn das eine und andere damals weh getan hat, so hat es Sie zu einer besonderen Persönlichkeit reifen lassen – mit einzigartigen Bedürfnissen, Vorlieben und Fähigkeiten.
Was haben Sie als Kind immer wieder gespielt, ohne müde zu werden?
Im Buch von Anselm Grün und Bodo Jansen „Stark in stürmischen Zeiten“ fand ich kürzlich eine weitere spannende Frage, die Sie unterstützen kann, sich Ihrem Warum klarer zu werden: „Was haben Sie als Kind immer wieder gespielt, ohne müde zu werden?“ In einem Beispiel nennt Grün eine Frau, die in einem Hotel im Service tätig ist. Als Kind liebte Sie es, mit ihren Puppen zu spielen und dafür zu sorgen, dass es allen Puppen immer richtig gut ging. Daher geht diese Frau auch im Service auf und macht ihren Job mit viel Leidenschaft. Das Lächeln auf dem Gesicht ihrer zufriedenen Gäste ist ihre emotionale Bezahlung.
Diese Fragen haben es in sich!
Die oben genannten Warum-Fragen helfen Ihnen, im nächsten Schritt die folgenden Fragen zu beantworten:
- Haben Sie den richtigen Beruf gewählt?
Liegt Ihnen der Kern Ihrer Tätigkeit? Befriedigen Sie mit Ihrer Tätigkeit ein Thema in Ihrem Leben, das Ihnen schon immer Freude bereitete und auch heute täglich Freude bereitet? Jeder Mensch – egal ob Anwältin, Ärztin oder Putzfrau – sollte einer Tätigkeit nachgehen, die sie erfüllt. Sollte Ihnen Ihr Anwaltsberuf keine Befriedigung geben, warum daran festhalten, nur weil Sie damit viel Geld verdienen? - Arbeiten Sie in einem Umfeld, in dem Sie sich so einbringen können, wie es Ihnen gut tut?
Jederzeit werden Menschen gesucht, die mit Herzblut und Leidenschaft für ein Thema und eine Aufgabe einstehen. Wenn die Rahmenbedingungen aber nicht passen, dann ist auch diese Tätigkeit in diesem Unternehmen, in diesem Team so nicht die richtige für Sie. - Besitzen Sie bereits die richtige Qualifikation, um Ihre Lieblingstätigkeit auszuüben?
Könnte es sein, dass das viel Aufwand erfordert, diese Qualifikation zu erringen? Manchmal schon, manchmal nicht. „Tu, was Du nicht kannst“ ist der Titel eines meiner Bücher. Genau das, nämlich zu tun, was Sie noch nicht können, gehört dann zu Ihrer Aufgabe, wenn Sie diese Qualifikation erlernen möchten. Ich behaupte hier nicht, dass das alles einfach ist. Ich bin aber fest davon überzeugt, dass ganz viel möglich ist. Wer sucht, findet Wege, wer nicht, findet Ausreden.
Sie sind dran!
Nun sind Sie dran: Sie müssen „nur noch“ 1 und 1 zusammen zählen und Ihre Schlüsse aus Ihren Antworten ziehen. Das können grundlegende Dinge sein, wie Ihre Berufswahl, bis hin zur Wahl des Unternehmens oder der Branche, in der Sie tätig sind. Oder aber Ihre Gedanken bestätigen Ihre bisherigen Entscheidungen. Und Sie sind lediglich dran, die nächsten sinnvollen Schritte zu entwickeln, zu planen und umzusetzen. Und wenn Ihre Gedanken Sie zum Nachdenken und vielleicht auch zum Zweifeln bringen, dann sind Sie auf einem guten Weg. Denken Sie weiter. Tauschen Sie sich mit Menschen aus, die Sie gut kennen und mit denen Sie vertrauensvolle Gespräche führen können. Oder Sie lassen sich professionell von einem Coach begleiten.
Verarschen Sie sich nicht selbst
Vor Jahren nahm ich an einem fünftägigen Seminar teil. In der Mitte an der Wand hing ein Schild mit der Aufschrift „Was gebe ich vor, nicht zu wissen?“. Jeden Tag wurde das Schild durch ein größeres ersetzt.
Warum geben Menschen vor, etwas nicht zu wissen? Die Antwort ist einfach: Aus Bequemlichkeit. Oft ist es einfach bequemer, sich selbst zu belügen, dass einem etwas wenig ausmacht. Ein Beispiel: So mancher Übergewichtige mag sich selbst weniger, ist regelmäßig schneller aus der Puste und sein Selbstbewusstsein ist nicht so stark wie es sein könnte. Aber gesunde Ernährung und Sport sind anstrengend. Also sagt er sich: „Ist doch nicht so schlimm.“ Und ändert nichts. Erst vor drei Tagen sagte mir eine Seminarteilnehmerin, dass sie 17 Kilo abgenommen hat. Sie quoll fast über vor Stolz!
Handeln Sie jeden Tag
Ergo: Verarschen Sie sich nicht selbst! Wenn Sie erkennen, dass Sie viele Jahre nicht auf Ihr bestes Pferd gesetzt haben, dann würdigen Sie Ihre heutige Erkenntnis. Treffen Sie Schritt für Schritt die passenden Entscheidungen. Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut. Aber: Handeln Sie jeden Tag! Lassen Sie keinen Tag verstreichen, an dem Sie sich nicht aufmachen, um die Weichen für Ihre Lebensqualität zu stellen. Zu viele Menschen sind schon unzufrieden mit sich und ihrem Leben und vergiften mit ihrer Unzufriedenheit das Klima an so mancher Arbeitsstelle oder Stammtisch.
Sollten Sie das, was Sie jeden Tag tun, nicht voller Inbrunst und Leidenschaft tun, dann gehören Sie vielleicht zu den 85% aller deutschen Arbeitnehmer, die gering motiviert sind. Das kann dann von Ihrem Umfeld, Ihrem Stress-Level, Vorgesetztem, Kollegenkreis oder anderen Rahmenbedingungen beeinflusst sein. Es kann aber auch sein, dass Sie eine Tätigkeit ausüben, die einfach nicht die bestmögliche für Sie ist.
Zu guter Letzt: Verurteilen Sie sich und Ihre Entscheidungen der Vergangenheit nicht.
Alle Entscheidungen, die Sie je getroffen haben, hatten damals – subjektiv gesehen – einen guten Grund und waren daher für Sie richtig. Erkennen Sie an, dass all das, was Sie bis heute erlebt haben, Sie zu dem besonderen Mensch gemacht hat, der Sie heute sind. Mit allen Ecken und Kanten.
Seien Sie stolz!
Erarbeiten Sie sich durch Ihr Nachdenken Klarheit! Klarheit führt zu Entscheidungen.
Mit den richtigen Entscheidungen und dem richtigem Fokus gehen Sie Ihren Weg konsequent – konsequent in Richtung Leidenschaft, Zufriedenheit und Stolz.
Dafür wünsche ich Ihnen viel Erfolg.
Ihr Markus Jotzo
Und im nächsten Blog lesen Sie, wie Sie, ohne Geld dafür zu bezahlen, Helikopter-Pilot sein können.
Und noch eine Bitte: Wenn Sie diese Gedanken hilfreich fanden, dann empfehlen Sie diesen Blog einer anderen Führungskraft oder Freundin, um diese gedanklich aufs nächste Level zu bringen. Vielen Dank!
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