Zack, da sind wir. Mitten im Geschehen. Ich und mein treuer Begleiter Fabian, der sich überreden lassen hat, dieses Abenteuer auf Film und Foto festzuhalten. Ohne Geld vier Wochen durch Deutschland.
Die erste Woche haben wir hinter uns und – hey – wir leben noch! Und das, obwohl es ganz schön anstrengend sein kann, von Tag zu Tag leben.
Was ich unterwegs schnell gelernt habe: Vorbereitung ist auch hier wichtig. Selbst das Trampen will gelernt sein. Wer an der falschen Stelle steht, der wird nicht mitgenommen. Wenn wir uns nicht rechtzeitig um einen Schlafplatz kümmern, setzt abends um neun die Panik ein. Und wenn ich mit Fabian länger als nötig am Straßenrand rumsitze, macht das schon auch Frust. Wir vermerken also fürs Leben: Es reicht nicht, nur den Namen seiner Ziele zu kennen, sondern auch der Weg, der dorthin führt, ist wichtig. Und Vorbereitung ist keine leere Worthülse.
Das merke ich auf dieser Reise täglich. Mir schießen laufend Fragen durch den Kopf: Was werde ich essen, wenn ich Hunger habe? Wo werde ich übernachten? Wie komme ich in die nächste Stadt? Aber mit ein bisschen Vorausdenken und einer großen Portion Weltoffenheit haben wir es bisher doch immer ganz gut hinbekommen – einmal sogar mit kostenloser Übernachtung im Hotel, juhu!
Mein absolutes Highlight während der ersten Tage: Ich habe so viele tolle Menschen kennen gelernt! Zum Beispiel Stephi aus Osnabrück, die Urlaub im Zirkuswagen macht und den süßesten Schmuckladen der Welt führt. Oder Vladimir aus Russland, der eigentlich Informatiker ist, aber jedes Jahr drei Monate zum Musizieren nach Deutschland kommt. Hier verdient er mehr Geld als bei seinem festen Job zu Hause. Eigentlich verrückt. Aber das zeigt, wie wichtig es ist, loszulassen. Und es lohnt sich. Nie zuvor habe ich so viele interessante Lebensgeschichten gehört.
Manche Menschen konnte ich sogar dazu ermutigen, über ihren eigenen Schatten zu springen und etwas zu wagen, was sie #niezuvorgemacht haben. Zum Beispiel am ersten Tag in Bremen, als ich über Glasscherben gegangen bin und es mir einige Mutige nachgetan haben. Die Teilnehmer dieser Challenge waren hinterher stolz auf sich – und froh, sich etwas getraut zu haben. Das ist einfach ein das beste Gefühl!
Daran wollte ich natürlich anknüpfen. Immer wieder habe ich mich in der vergangenen Woche zusätzlich herausgefordert, habe Karate ausprobiert, habe mich als Rettungsschwimmer versucht, habe mitten in einer belebten Fußgängerzone gesungen. Mein Resümee: Es lohnt sich, auszubrechen und zum Entdecker zu werden! Nach dieser ersten Woche kann ich sagen, dass ich angekommen bin. Die Überforderung ist bislang ein Wunderland der Chancen und Möglichkeiten, das mich anstrengt, in dem ich mich aber auch pudelwohl fühle.
Und möglich ist das nur, durch die fantastischen Helfer auf meinem Weg. An dieser Stelle nochmal ein dickes Dankeschön an all die tollen Menschen, die ich kennenlernen durfte. Einige von ihnen haben mir ein Dach über dem Kopf gegeben und auch zahlreiche Mahlzeiten und leckeres Speiseeis durfte ich dank netten Spendern genießen. Gerade die Kugel Eis, die normalerweise gekauft und verschlungen wird, ohne darüber weiter nachzudenken, macht mir klar, dass es die Kleinigkeiten sind, auf die es im Leben ankommt. Auf einmal schmeckt mir auch eine Scheibe Mettbrot im Park besser als jedes Gourmet-Menü. Und unter einer Brücke mussten wir dank der Gastfreundschaft der Deutschen bisher noch gar nicht schlafen. Wow! Hoffen wir mal, dass das so bleibt 😉 Wir berichten euch …
2 Kommentare
Lieber Markus ( und unbekannterweise auch lieber Fabian),
… wollte nur sagen, dass ich in Gedanken bei Euch bin…viel Spaß beim Kennenlernen und Erleben von neuen Dingen…. es ist ein bisschen schade, dass Ihr auf Eurem Weg nicht bei uns vorbeikommt (leider andere Richtung..).Wir hätten auch etwas anzubieten, was Ihr bestimmt noch nicht gemacht habt: Stroh abladen, Traktor fahren und grubbern, Kühe und Schweine misten,…… ……uns würde schon was einfallen:)!!!
Liebe Grüße und viele nette Begegnungen weiterhin
von Tanja F.-T., Johannes und Elisabeth
Hallo ihr Lieben,
danke für die lieben Worte! Das wären tatsächlich ein paar spannende Aufgaben gewesen bei euch 🙂 Die Kuh-Erfahrung bekommen wir vielleicht trotzdem noch, aber ich verrate nicht zu viel. Vielleicht führt ja eine zukünftige Reise bei euch vorbei, wer weiß?
Liebe Grüße
Markus