Impuls 277. Veränderungen meistern: Deine Corona Bilanz – so bringt sie Dich weiter. Den Change meistern – Teil 14
Die Veränderungen seit Mitte März 2020 war besonders, bemerkenswert und für einige richtig blöd. Nun öffnen Restaurants und Cafés, Freizeitparks sind geöffnet und wenn die Impfzahlen langsam hochgehen und die Infektionszahlen langsam sinken – und hoffentlich im Keller bleiben, da, wo sie hingehören! – kehrt hier und dort langsam Normalität ein. Ich weiß, noch keine Normalität für alle Branchen. Meine Training-, Speaking– und Coaching- Branche krankt auch noch etwas, aber es geht eben etwas weiter. So ist das im Change. Schritt für Schritt.
Ich trainiere und coache Führungskräfte regelmäßig in Change-Projekten. Change ist – gerade am Anfang – schwer für viele Beteiligte. Im Laufe des Change ist es immer wieder konfus und schmerzhaft: Viele Menschen und Mitarbeitende in Unternehmen fühlen sich manchmal hilflos. Und am Ende steht eben das neue Normal, an das sich dann die meisten oder alle gewöhnt haben.
Gestern saß ich auf meiner Terrasse und zog in Gedanken meine Corona-Bilanz. Wie waren denn nun die letzten 15 Monate? Ziehe ich eine positive oder eine negative Bilanz?
Deine Veränderungs-Corona-Bilanz? Und: was lernst Du aus Corona?
Wie sieht Deine Corona-Bilanz aus?
Mehr positiv oder mehr negativ?
Kannst Du trotz der negativen Seiten positive Dinge wahrnehmen?
Kannst Du den Fehlschlägen und blöden Seiten von Corona etwas Positives abgewinnen?
Meine Corona-Change-Bilanz
Wie sieht meine Corona-Bilanz aus? Es gab auch bei mir heftige Rückschläge und Umsatzeinbrüche. Ätzend. Nervig. Unnötig. Dennoch ziehe ich eine positive Bilanz. Denn ich habe viel gelernt in den letzten 15 Monaten: Vor dem Lockdown hab‘ ich nur einen einzigen Online-Vortrag gehalten für eine Gruppe internationaler Führungskräfte. Heute mache ich jede Woche Trainings, Coachings oder Vorträge per Zoom. Zoom ist inzwischen mein bester Freund geworden. Anfangs hab‘ ich die Zoom-Meetings noch von meinem Mitarbeiter einstellen lassen, weil ich nicht wusste, wie das geht. Heute kann ich über meinen Widerstand, dieses Zoom nicht sofort richtig zu lernen nur herzlich grinsen. Doch so ist es im Change, oder? Wir haben mehr oder weniger erstmal keine Lust dazu, richtig mitzumachen und nach einer Weile ist es das neue Normal.
Was sind meine weiteren positive Errungenschaften dieses weltweiten Zwangschanges? Ich hab‘ mein Büro zu einem Video-Studio umgebaut. Mit drei Kameras, zwei Rechnern und einem Video-Mischpult. Viel Technik-Kram. So kann ich jetzt richtig gute Qualität abliefern.
Das wichtigste aber, was ich gelernt habe, ist, mich weniger zu sorgen und entspannter zu sein. Von März bis September reichten im letzten Jahr meine monatlichen Honorar-Einnahmen meistens nicht, um meine Kosten zu decken, weil der Trainingsmarkt förmlich eingebrochen war. Jetzt in 2021 passt es wieder. Und ich weiß es heute zum ersten Mal im Leben richtig zu schätzen, wozu so ein finanzieller Puffer eigentlich gut ist.
Und mir ist wieder einmal klar geworden: Wir leben in einem unglaublichen Luxus. Ich lebe in einem unglaublichen Luxus. Trotz Unsicherheit dieses Virus. Mit Freunden. Mit einer gesunden Familie. Mit leckerem, gesunden Essen. Die Zeit ohne Restaurants und weniger Freizeitaktivitäten hat mich gelehrt, die schönen Momente noch mehr zu genießen. Ich genieße meinen Garten mehr, weil ich aktuell nur noch selten zu meinen Kunden reise. Zum ersten Mal seit Jahren denke ich über die Garten-Gestaltung bewusst nach. Ich genieße, den Keller weiter zu entrümpeln und die neue Übersichtlichkeit dort unten.
Außerdem ist mir klar geworden: Nur wenn ich intelligent mein Geschäft weiterentwickle, kann ich erfolgreich sein. Und: Ich lerne noch dazu, kann mich hier und dort noch optimieren und tue das eben auch, indem ich viele Bücher lese, YouTube-Videos und Online-Trainings konsumiere und so Stück für Stück besser werde.
Positives in Deinem Leben?
Was bedeutet für Dich Lebensqualität? Ich bin davon überzeugt, für die allermeisten Menschen in diesem Land ist die Lebensqualität gigantisch. Die gefühlte Lebensqualität hinkt allerdings bei vielen Menschen hinterher. Wenn wir uns das Positive bewusst machen, gelingen uns unsere großen Herausforderungen viel besser.
Das gilt ebenso in Change-Projekten in Unternehmen. Wenn uns bewusst machen, wie gut es uns tatsächlich geht, dann können wir mit Veränderungen auch viel offener umgehen.
Könnte meine Corona-Virus-Veränderungs-Bilanz auch negativ sein?
Ja, meine Bilanz könnte sehr leicht negativ ausfallen. Denn ich könnte auch eine lange Liste anfertigen mit Dingen, die in den vergangenen Monaten unschön waren. Umsatzrückgang, Unsicherheit im Business und ein drastischer Rückgang der sozialen Aktivitäten. Da könnte ich mich drüber ärgern und das gedanklich groß machen. Tue ich aber nicht. Rückblickend. Damals hab‘ ich mich natürlich nicht gefreut.
Lieber erkenne ich, was mir nicht gefällt und pack‘ es an. In Zeiten des Lockdowns haben wir uns im Winter mehrmals draußen am Lagerfeuer getroffen. Ich liebe Feuer. Diejenigen, die mit mir schon über glühende Kohlen gelaufen sind, die wissen das. Ohne Corona hätten wir diese Lagerfeuer-Routine vermutlich nicht eingeführt. Ich habe mich häufiger mit meinem Freund Lutz getroffen, der in der gleichen Stadt wohnt. Ohne Corona hätten wir das sicher deutlich seltener getan, weil wir beide sonst viel unterwegs sind. Ich bin mehr Mountainbike gefahren als sonst, denn dabei können meine Freunde und ich uns blendend unterhalten – sogar sicher mit Abstand.
Es geht also nicht darum, das Doofe zu ignorieren. Es geht darum, das Doofe zu identifizieren und dafür Lösungen zu finden. So ist das in jedem Change. Nicht aufgeben, sondern nach dem Hinfallen wieder aufstehen und weitermachen. Von meinem amerikanischen Speaker-Kollegen Bill Bachrach hab‘ ich vor wenigen Wochen den Satz „A setback is a preparation for a comeback“ gelernt.
Im Change und in der Krise: Hingucken und bewusst lernen
Der entscheidende Punkt ist: Hingucken, was ich gelernt habe. Wie genau bin ich jetzt kompetenter oder stressrobuster? Wie genau kann ich mich verhalten, um plötzliche Veränderungen zu meistern?
Guckst Du hin? Schaust Du, was Du konkret gelernt hast in dieser heftigen Zeit? Ich bin mir sicher, da gibt es so einiges.
Einer der wichtigsten Punkte für mich ist dabei: Wir können es nicht allein schaffen. Mit Freunden, Familie und Kollegen geht Vieles viel besser.
Wie ohne Freunde und Kollegen kein Change funktioniert
Am letzten Wochenende war ich mit Freunden Mountainbiken auf dem Heidschnuckenweg durch die Lüneburger Heide. Ja, den Heidschnuckenweg gibt‘s wirklich! Sehr idyllisch. Nach nur zehn von geplanten 80 Kilometern mitten im Wald passiert dann mein Change: Nach einem Sprung bricht der Rahmen meines Mountainbikes. Ich denke sofort: „Die Tour ist geplatzt!“ Mein 17 Jahre altes, mir ans Herz gewachsenes, geliebtes Mountainbike liegt quasi tot vor mir. Ich bin in einer Schockstarre und in der Enttäuschung – so wie es eben auch im Change Prozessen häufig passiert. Echt ätzend.
Doch da wir zu dritt sind, organisieren wir eine Lösung in weniger als zehn Minuten: Erstens, im 13 Kilometer entfernten Buchholz einen Fahrradladen ausfindig machen, der Mountainbikes verleiht. Zweitens, die nächste Straße auf google maps finden. Drittens, ein Taxi an diese Straße im Wald bestellen. Viertens, die Besitzerin des Fahrradladens, der schon in 20 Minuten schließt, überreden, eine halbe Stunde länger zu bleiben.
Naja, später wird aus der halben Stunde inklusive Ausleihe eine Stunde, aber Ulla vom Cycle Team in Buchholz ist trotz verspätetem Feierabend extrem freundlich dabei. Eben echter Service und Herzlichkeit! Das Ergebnis dieser Freundlichkeit: Ein ausgeliehenes Mountainbike und weitere 24 Stunden Natur und Gemeinschaft mit meinen beiden Freunden Torsten und Axel auf unserer Mountainbike-Tour durch die Idylle der Lüneburger Heide genießen.
Es gibt übrigens noch ein weiteres Ergebnis dank Ullas Freundlichkeit: Gestern hab‘ ich beim Cycle-Team in Buchholz mein neues Mountainbike gekauft. Nein, ich habe keine Prozente bekommen, weil ich jetzt hier für Ulla & Co. Werbung mache. Ich genieße einfach, dass es solche freundlichen und geschäftstüchtigen Menschen gibt. Und so werde ich auch eine Stunde nach Buchholz zum Fahrradladen fahren, um mein Fahrrad dort nach den ersten Monaten warten zu lassen – und ich werde es gern tun.
Übrigens war Ulla auch eine gute Führungskraft. Denn auf meine Frage, ob man mein Mountainbike noch reparieren könnte, sagte Ulla, das müssten die Techniker sich mal in Ruhe anschauen. Aber die gehen genau jetzt – Samstagnachmittag um 15 Uhr – nach Hause. Ich musste ja ohnehin nochmal wiederkommen, um das Leih-Rad zurückzubringen, da ist dann ja genug Zeit für eine ausführliche technische Beratung. So geht Führung und Fürsorge. Ulla hat Ihre Mitarbeiter pünktlich in den Feierabend geschickt.
Das entscheidende aus diesem plötzlichen Change am Wochenende: Ohne die Kreativität meiner Freunde, hätte ich die gemeinsame Mountainbiketour abgebrochen und mein Bike zum nächsten Bahnhof geschoben. Wär‘ dann eben nur ein netter Spaziergang im Wald nach Buchholz geworden. So waren es zwei Tage Freundschaft und Natur pur.
Wer ist in Deinem Change-Team?
Wen hast Du an Deiner Seite, um Deine Change-Herausforderungen zu meistern?
Wie eng tauschst Du Dich mit Deinem Team, mit Deinen Kollegen und Freunden aus, um die täglichen großen und kleinen Herausforderungen zu meistern?
Gerade in Zeiten von Homeoffice und verstreut arbeitenden Teams ist der gefühlte Zusammenhalt im Team entscheidend für den Erfolg. Wie würden Deine Mitarbeiter und Kollegen das ‚Aktuelle Teamgefühl‘ auf einer Skala von 1-10 beurteilen? In meinen Team- und Führungskräftetrainings erlebe ich immer wieder, dass Führungskräfte das Thema „Teamgefühl trotz Distanz“ zu stiefmütterlich behandeln. Denn wir sind eben soziale Wesen und brauchen diese Kollegialität und den persönlichen Austausch mit unseren Kollegen. Viele sind sich dessen bewusst. Aber leider handeln nicht alle Führungskräfte entsprechend.
In meinem neuen Online-Training „Virtuelle Team führen – 100% oder tageweise“ findest Du übrigens konkrete Tipps, wie Du die gegenseitige Unterstützung und das Teamgefühl trotz Distanz aufrechterhalten und stärken kannst. Als Hörerin dieses Podcasts erhältst Du auf dieses Online-Training 50% Rabatt mit dem Rabattcode: 50Prozent.
Und wenn Du eine Unterstützung benötigst für Dein Team, um den aktuellen oder nächsten Change zu meistern, wie zum Beispiel die Organisation der Rückkehr aus dem Homeoffice, dann melde Dich gern bei mir unter service@markus-jotzo.com oder +49 40 60 59 29 56
Und jetzt wünsche ich Dir, dass du mit den negativen Seiten von Corona sorgsam umgehst und Dir konkret überlegst, was Du daraus gelernt hast oder was Du beim nächsten Change anders machen wirst. Und ich wünsche Dir, dass Du Dir die positiven Seiten dieser letzten 15 Monate bewusst machst und genießt.
Viel Erfolg und bis bald, Dein Markus Jotzo
Und nochmal den Link zum Online-Training „Virtuelle Team führen – 100% oder tageweise“: Auf dieser Homepage www.markus-jotzo.com auf SHOP klicken. Dort findest Du dieses Online-Training. Beim Bezahlen gibst Du den Rabattcode 50Prozent ein und kannst Dir dann sofort aus 12 Themen und 24 Videos z.B. das Thema „Teamgefühl trotz Distanz – das vertraute Team“ anschauen.
Freue mich, Dich im Online-Training, Einzelcoaching, in einem Team-oder Führungskräftetraining oder in einem Vortrag zu inspirieren mit konkreten Umsetzungs-Tipps.
Auf bald und viel Erfolg beim Teamgefühl trotz Distanz!
Photo by Niklas Ohlrogge on Unsplash