Impuls 309. Überstunden, ade! Entzieh Dich dem Sog.
„Wie zufrieden bist Du aktuell mit der Anzahl an Stunden, die Du jede Woche, jeden Tag arbeitest?“ habe ich vor einiger Zeit in einer Umfrage bei LinkedIn gefragt. Über 800 Menschen haben geantwortet. Über 60% wollte weniger arbeiten. Jeder Dritte wollte 6-12 Stunden weniger pro Woche arbeiten. Also ca. 1-2 Stunden weniger jeden Tag!
Wenn auch Du zu einer dieser Gruppen gehörst, bist Du also in bester Gesellschaft. Die Arbeitslast ist groß. Aber: Die Idee und das Interesse weniger zu arbeiten ist zwar da, aber gleichzeitig ist die Umsetzungskraft häufig gering.
Mein persönliches Hamsterrad
1996 bis 2005 war ich auch in einem solchen Hamsterrad unterwegs. 10, 12 und 14 Stunden Tage hatte ich oft. Ich arbeitete als Manager im Marketing und Vertrieb bei Unilever und als Führungskraft. Ich wollte das sogar. Irgendwie. Oder doch nicht?
Das Ding war bei mir: Ich habe das gar nicht kritisch hinterfragt. Ich habe das einfach so gemacht. Den Wunsch weniger zu arbeiten hatte ich schon, aber meine Tatkraft, wirklich Dinge zu verändern, war quasi gleich Null.
Arbeiten bis zum Einschlafen …
Es gab da diesen einen Abend Anfang der 2000er im August, an dem ich um 22 Uhr das Büro verlassen hab. Ich fuhr an der Alster vorbei, unserem schönen See und Park in Hamburg. Am Ufer wurde gegrillt, gelacht und Bierchen getrunken. Das wollte ich auch! Mal relaxen. Mal einen Abend genießen. Eine halbe Stunde später hab’ ich dann auch genau das getan. Hab relaxt und bin vor dem Fernseher und den Tagesthemen eingeschlafen. Was war das für ein Leben!
Heute habe ich meine feste Sport-Routine: Dienstags und donnerstags gehe ich um 19 Uhr zum Capoeira. Da gehe ich an meine körperliche Grenze, schwitze und powere mich aus. Ich liebe das!
50 Stunden arbeite ich immer noch jede Woche, aber eben nicht mehr 60+. Die 50 Stunden passen aktuell für mich, da ich viel Urlaub mache und immer wieder lange Wochenenden habe.
Wie geht beides? Karriere und pünktlicher Feierabend?
Das Problem ist der Sog.
Der Sog Deiner Routine.
Der Sog Deines Viel-Schaffen-Wollens.
Der Sog Deiner Arbeit.
Viele haben es jahrelang gelernt, viele Stunden zu arbeiten. Und für die viele Arbeit hast Du ja auch Gehaltserhöhungen und Karriere erhalten. Die hast Du doch erhalten, oder? Und: für mich gibt es da kein Richtig und kein Falsch. Es gibt nur bei manchen Menschen eines Tages die Erkenntnis: „Ich will etwas anderes!“ Nicht mehr 10, 12 oder mehr Stunden am Tag in diesen kleinen Kasten mit Tastatur reingucken oder was auch immer Du Wichtiges jeden Tag tust.
Was willst Du?
Bist Du schon so weit, eine Entscheidung zu treffen für mehr Lebensqualität?
Bist Du schon so weit, EINE ganz bestimmte Sache in Deinem Leben zu ändern?
Bist Du endlich so weit?
Und die Führungskraft hebt den Kopf „Wie weit? Wofür? …“
Die Frage ist ernst gemeint:
Bist Du endlich so weit, diese eine Sache zu verändern, über die Du schon lange nachdenkst? Für jeden Menschen lautet die Antwort auf diese Frage anders.
Aber Fakt ist, dass fast jede einen unerfüllten Traum hat.
Der Traum „Mehr Familie“:
Die Kinder regelmäßig nicht nur ins Bett bringen, sondern nach der Arbeit auch noch die Energie haben, mit Ihnen zu spielen.
Der Traum „Mehr Freizeit“:
Nach der Arbeit noch zum Sport gehen und dann noch ein geselliges Getränk mit Freunden zum Abschluss eines guten Tages.
Der Traum „Mehr Zeit für mich selbst“:
Endlich mal das Buch weiterlesen, zum Yoga geben oder einen Abend ohne Medien allein genießen. Oder einfach mal ausschlafen.
Was ist es bei Dir?
Was ist Deine eine Sache?
Vier Schritte zu Deiner Veränderung
Welche vier Schritte darfst Du gehen für Deine Veränderung?
Schritt 1: Klarheit
Was willst Du wirklich? Für manch einen ist das schwer zu definieren. Deswegen sind wir ja häufig zwiegespalten. Erst recht in dieser Welt an Möglichkeiten und Optionen. Setz Dich also hin und schreib auf, was Du derzeit tust und was Du Dir stattdessen wünscht.
Schritt 2: Dein Glaube
Hältst Du es für möglich? Wird es leicht? Leicht sicher nicht, sonst hättest Du es ja schon längst getan. Wird es sofort funktionieren? Vielleicht, aber vermutlich sind mehrere Anläufe notwendig und nur mit Deinem Dranbleiben werden weitere Erfolge eintreten. Je mehr Du dann hier und da tust, wächst auch Dein Glaube an mehr.
Wir Menschen neigen dazu, zu überschätzen was wir an einem Tag erreichen können und unterschätzen gleichzeitig, was wir in einem oder drei Jahren erreichen können.
Schritt 3: Dein Handeln.
Was sind Deine ersten Schritte? Was exakt wirst Du tun? Definiere das. Schreib es auf. Was sind Deine Meilensteine? Was tust Du heute? Was morgen? Was diese Woche? Was nächste Woche? Was wirst Du bis Ende dieses Monats erreicht haben?
Entscheidend für Deinen Fortschritt und Erfolg ist, dass Du jeden Tag etwas tust. Und wenn es nur wenige Minuten sind. Beginne lieber regelmäßig für wenige Minuten oder mehr als nur einmal im Monat für 2 oder drei Stunden.
Schritt 4: Deine neue Routine.
Wenn Du Deine eine Tätigkeit zwei bis drei Monate lang täglich wiederholt hast, wird sie vermutlich auch bei Dir eine Routine geworden sein. Je nach Aufgabe, Person und Deiner Stärke Deines inneren Antriebs dauert es länger oder geht schneller, eine neue Routine zu implementieren. Bei täglicher Wiederholung und zwei bis drei Monaten durchhalten, bist Du vermutlich in Deiner neuen Routine angekommen. Wenn Du Deine neue Tätigkeit nur ein oder zwei Mal pro Woche praktizierst, dauert es vermutlich länger. Vielleicht deutlich länger. Aber irgendwann stellt sich eine Routine ein, die Du nicht mehr missen möchtest. Routine heißt, dass Du etwas automatisch tust und quasi keine Überwindung mehr benötigst, es zu tun. So wie Zähneputzen und Zahnseide benutzen, bevor Du schlafen gehst.
Weniger ist mehr!
Wie viele Dinge möchtest Du denn gern ändern? Sicher könntest Du mehrere Dinge aufschreiben, die in Frage kommen, oder? Manchmal macht uns unser Ehrgeiz einen Strich durch die Rechnung. Insbesondere, wenn wir uns viel vornehmen und dann nur wenig oder sogar gar nichts schaffen.
Starte deshalb gern damit, einmal alle Dinge aufzuschreiben, die Du gern ändern möchtest. Und dann habe den Mut, ein einziges Ziel, eine einzige Veränderung auszuwählen. Wenn Du nach drei Monaten eine Routine gewonnen hast, kannst Du Dir ja das nächste Thema vorknöpfen.
Und: Natürlich machst Du mehrere Sachen gleichzeitig. Du triffst Freunde. Du kochst frisch und selbst und ernährst Dich gesund. Du machst Sport. Und Du verbringst Zeit mit voller Aufmerksamkeit mit Deiner Familie und Deinem Partner.
Aber, was ist DEINE EINE SACHE, die Du verändern möchtest? Hab’ den Mut, diese eine Sache zu priorisieren und anzupacken.
Nur Handeln erzeugt Ergebnisse
Meine Ausbilderin Beth sagte in meiner Coaching-Ausbildung vor 20 Jahren zu mir: „Markus, only action creates results. What are you going to do today?“
Handele heute. Nicht morgen. Was kannst Du schon heute tun, um Diese EINE Sache anzupacken?
Überstunden, ade!
Wie hilft Dir diese eine private Sache, die Du in Deinem Leben aktivieren möchtest, nun dabei, weniger Überstunden zu machen.
Es gibt zwei Wege, Deine Überstunden wirklich zu reduzieren. In diesem Blog geht es um den Weg, die Anziehungskraft von Dingen außerhalb der Arbeit zu verstärken. Dadurch wird es Dir eher gelingen, z.B. immer Dienstag um 18 Uhr zum Sport zu gehen, weil es Dir bewusst ist, dass dies zu Deiner Lebensqualität gehört. Und das ist Dir nun so klar geworden, dass Du entsprechend konsequent handelst und Du verlässt Dein Büro künftig auch „pünktlich“.
Die andere Möglichkeit, weniger Überstunden zu machen ist, Deine Wirksamkeit im Büro zu erhöhen und weniger selbst zu erledigen. Darüber habe ich schon in anderen Blogs geschrieben.
Z.B. in Blog-Impuls 184 und Blog-Impuls 185. Und auch Blog-Impuls 187. Weitere Blogs werden folgen.
Deinen Turbo einschalten
Wenn Du konkrete Umsetzungs-Motivation zum Thema „Den Sog von Dingen außerhalb Deiner Arbeit erhöhen“ und zum Thema „Den Sog von Dingen innerhalb Deiner Arbeit reduzieren“ wünscht, dann komm am Mittwoch, den 16. November in mein Live-Online-Training von 18:30 bis 20:00 Uhr. Hier kannst Du Dich kostenfrei anmelden und kostenfrei teilnehmen.
Wenn Du magst, verlink Dich bei XING oder LinkedIn mit mir, um weitere Einladungen für solche Live-Events mit mir angezeigt zu bekommen. Ich freue mich auf Dich am 16. November um 18:30 Uhr. Diese 90 Minuten am Mittwoch um 18:30 Uhr werden einen Unterschied machen.
Bitte bring also Papier und Stift mit, da Du an Deinem persönlichen Thema arbeiten wirst. Ich werde Dich also nicht artikel-mäßig mit Methoden zutexten, sondern ich werde Dir 7 Methoden vorstellen, die Du dann sofort auf Dich und Dein Leben anwenden wirst. Also ein Umsetzungstraining für Deine Veränderung.
Bis Mittwoch, den 16. November 2022 um 18:30 Uhr!
Bis dahin kannst Du Dir ja schon überlegen, was Deine eine Sache ist, die Du verändern möchtest.
Ich freue mich auf Dich am Mittwochabend.
Dein Markus Jotzo
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