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Seit 1945, sage und schreibe seit 70 Jahren ist Georgette Tsinguirides bei ein und demselben Arbeitgeber, dem Württembergischen Staatstheater in Stuttgart beschäftigt.
Spiegel online: http://bit.ly/1IOqJHH.
Und das Beste: Ihre Leistung, ihr enormes Engagement bricht nicht ab.
Hut ab, liebes Stuttgarter Staatstheater!
Was für eine Mitarbeiterbindung!
Und ich frage mich: Woher kommt nur diese außergewöhnliche Motivation von Georgette Tsinguirides?
Von Ihren Chefs?
Wohl kaum, denn dann hätten die ja über die Jahre alle richtig gut sein müssen. Das halte ich für eher unwahrscheinlich.
Frau Tsinguirides’ Arbeit prägt tägliche Leidenschaft, Disziplin und Hingabe.
Von solchen Mitarbeitern können viele Chefs nur träumen.
In den letzten zwei Jahren höre ich Chefs immer häufige darüber klagen, dass langjährige Mitarbeiter im Team keine Spur mehr von – wahrnehmbarer – Leidenschaft, Disziplin oder Hingabe zeigen.
Das Gegenteil ist der Fall:
Chefs klagen über Lethargie, genaueste Kenntnisse des Betriebsverfassungsgesetzes und eine eher freizeitorientierte Lebenseinstellung der Mitarbeiter – auch während der Arbeitszeit.
Einigen Menschen ist das Engagement offenbar in die Wiege gelegt worden, anderen nicht.
Was aber tun wir, wenn unsere Mitarbeiter zur zweiten Gruppe gehören?
Ich glaube an die Motivation in jedem Mitarbeiter!
Ich bin überzeugt:
Menschen wollen leisten.
Mitarbeiter wollen leisten und im Anschluss für genau diese Leistung auch Anerkennung bekommen.
Wenn ein Mensch aber über Jahre die üblichen Führungsfehler erfährt – Vertrauensentzug statt Verantwortung, zu starkes Draufhauen und Meckern bei Fehlern und ausbleibender persönlicher Dank – dann verkümmert sein natürlich vorhandenes Bestreben nach Leistung.
Jedes kleine Kind ist unglaublich stolz über – aus unserer Sicht – einfach Dinge, die es vollbringt: Springen, Fahrradfahren oder ein gemaltes Bild.
Irgendwann zwischen dem Kindesalter und heute haben Führungskräfte und Eltern ihnen diesen Stolz aberzogen.
Sie signalisierten ungewollt, dass sich Leistung und Anstrengung nicht lohnt.
Die Frage lautet: Haben Sie Hoffnung auf gute Leistung durch Ihre Mitarbeiter?
Diese Frage stelle ich Führungskräften in meinen Vorträgen und Trainings.
Nur wenn die Antwort „Ja“ lautet, macht die weitere Entwicklung der Mitarbeiter Sinn. Denn um neue Gewohnheiten zu entwickeln, braucht es Zeit, einen gewissen Druck und hartnäckige Führung.
Diamanten entstehen schließlich auch nicht über Nacht.
Na gut, etwas schneller geht das schon als bei Diamanten.
Aber es braucht auf jeden Fall mehrere Gespräche für Veränderungen.
Ein Beispiel:
Im Film „Freiwurf“ führt Gene Hackmann eine erfolglose High School Basketball Truppe auf den Erfolgspfad.
Dabei geht er ganz bewusst kleine Schritte.
In ersten Spiel ist es das Ziel, den Ball fünf Mal zu passen, bevor geworfen wird.
Mehr nicht.
Es folgen weitere Steigerungen in kleinen Schritten auf dem Weg zum Erfolg.
Aber auch Danke sagen gehört dazu und, dass sich alle die Erfolge bewusst machen.
Denn manche Menschen müssen erst wieder lernen, dass sich Engagement und Einsatz wirklich lohnen.
Am Ende des Films passiert noch etwas Spannendes, was auch für Sie als Führungskraft und für Ihren Erfolg entscheidend ist.
Gene Hackmann lässt – nach einigem Zögern – im Finale sein Team entscheiden:
Tipp: Fragen Sie Ihre Mitarbeiter. Die wissen es manchmal besser als Sie.
Fazit:
Wir spielen selbst auf der Klaviatur des Erfolgs. Wir können Freude bewirken, indem wir loben und Gespräche führen und indem wir schon Teilerfolge und Details würdigen.
Gleichzeitig spielen wir aber auch Töne des Druckes, fügen wertschätzend Schmerz hinzu, indem wir kritisches ansprechen.
Sie fragen sich jetzt:
Lohnt sich das?
Klappt das wirklich?
Ob das klappt, liegt an Ihrem Verhalten, Ihrem Geschick und Ihrem Durchhaltevermögen.
Es hängt nicht vom Mitarbeiter ab.
Denn Mitarbeiter wollen leisten.
Wenn Sie eine Arbeit jeweils für genau diesen individuellen Menschen in Ihrem Unternehmen haben, die diesen Mitarbeiter interessiert, dann haben sie alle Chancen. Sie müssen sie nur nutzen wollen.