Impuls 301. Erfolgsfaktor 8 der 10,5 wichtigsten Erfolgsfaktoren im Leben: Konzentration

Impuls 301
Manch einer denkt, wenn ich mich wirklich konzentrieren möchte, dann mache ich das einfach. Dann setze ich mich hin und lege los.
Das dachte ich früher auch. ABER: das ist leider falsch. Ja, manch eine kann das. Weil sie das regelmäßig macht, weil es eine Gewohnheit ist, weil es geübt ist, weil viele Stunden Praxiserfahrung dahinterstecken. So, wie manche einen starken Aufschlag beim Tennis haben oder beim Kanufahren geschickt lenken können, ohne Schlangenlinie zu fahren, können sich andere richtig gut für 30 oder 60 Minuten konzentrieren. Ohne zwischendrin „nur mal kurz“ was anderes zu machen.
Wenn wir aber den Statistiken glauben, dann werden Mitarbeitende bei der Arbeit alle drei Minuten unterbrochen. Selbst, wenn es alle 10 Minuten wäre, steigert das den Stressfaktor und reduziert die Produktivität.
Wie können wir also unsere Konzentration und Produktivität hochhalten?
Drei Dinge sind für mich die Hauptablenkungen, die uns Kraft und Fokus nehmen.
- Ablenkungen im Hier und Jetzt
- Negative Erlebnisse der Vergangenheit – gestern, heute, morgen oder damals
- Sorgen, um die Themen, die morgen eventuell passieren werden
Ich möchte in dieser Podcast Episode etwas um die Ecke denken.
Wie wäre es denn mit dieser Denkweise:
(Ich arbeite seit einiger Zeit daran, sie mir zu eigen zu machen. Aber bin auch noch nicht ganz da…)
Alles, was mir im Leben passiert, passiert aus einem guten Grund.
Wenn es etwas vermeintlich Doofes ist, dann kann der Grund z.B. sein, dass ich noch etwas lernen darf, was ich bisher noch nicht kann.
Jetzt wird manch einer sagen: „Aber Tod und Krankheit sind doch nicht positiv. Was soll der Blödsinn, das als eine Lernchance‘ zu betrachten?
Darauf habe ich verschiedene Antworten.
Zum einen: Das Leben ist nicht ausgelegt dafür nur zu 100% toll, großartig und schön zu sein – in jeder Sekunde des Lebens. Nein, es gibt Schmerz, Leid und Trauer. Menschen sterben, andere, die wir gern haben, entscheiden sich, den Weg nicht mehr mit uns gemeinsam zu gehen.
Solche Dinge sind doof.
So was tut weh.
Und das ist Teil des Spiels.
Und außerdem:
Wenn es nicht wehtut, ist es kein persönliches Wachstum.
Wollen wir jetzt die gegen die normalen Dinge eines Menschenlebens ankämpfen oder wollen wir das Beste daraus machen?
Das Beste draus machen & sich konzentrieren oder jammern
Ich entscheide mich am allerliebsten für die Variante „Das Beste draus machen.“ Gelingt mir das jedes Mal? Nein, bestimmt nicht. Ich habe zwei fidele Kinder, eine Partnerin, bin selbstständig mit viele verschiedenen Kunden, lebe in Hamburg und im Schwarzwald. Bin aktiv mit viel Sport. In meinem Leben – und vermutlich auch in Deinem – passiert immer wieder mal etwas Unerwartetes, das mich ins Schwanken bringt.
Aber grundsätzlich glaube ich, dass mir die Sonne aus den Ohren rausscheint. Jeden Tag. Und Dir, liebe Hörerin, lieber Hörer auch. Du wohnst vermutlich in Deutschland, Österreich oder der Schweiz, in einem der reichsten Länder der Welt. Möchtest Du gern mal für ein paar Tage Deine Probleme, für die eines Menschen in einem relativ ärmeren Land in Afrika oder Asien eintauschen? Sicher nicht.
Wir leben im Luxus pur.
Ja. Inflation.
Ja. Krieg in Osteuropa.
Ja. Change in fast jedem Unternehmen dieser Welt – teilweise mit Entlassungen.
Na, und?
Du kannst Dich entscheiden zu jammern, Du kannst Dich entscheiden zu frohlocken. So einfach ist das. Und so schwer: In den ersten sechs Monaten der Corona-Zeit ging es mir finanziell auch nicht gut. Emotional war es für mich ein Wechselbad der Gefühle. Doch ich hatte Ersparnisse. Und ich war aktiv, hab‘ viel geschrieben, u.a. mein fünftes Buch über Konzentration im Homeoffice. Auch heute noch finden knapp die Hälfte meiner Aufträge remote statt. Einzelcoachings, Vorträge und Führungskräfte-Seminare. Das spart mir viele Stunden an Lebenszeit, die ich nicht in der Deutschen Bahn oder in Hotels verbringe. Für mich war und ist die Corona-Pandemie ein Gewinn an Lebensqualität.
Könnte ich jetzt auch die Dinge aufzählen, die mich während der Corona-Zeit genervt haben?
Klar.
Mache ich aber nicht.
Der Fokus entscheidet über Dein Lebensglück … und Deine Konzentration
Wo ist Dein Fokus?
Auf den Dingen, die doof sind?
Konsumierst Du täglich die Nachrichten?
Hör auf damit!
Fokussiere positive Dinge in Deinem Leben.
Nutze Deine selektive Wahrnehmung, um Kraft zu tanken.
Die Tagesschau hilft informiert zu sein, über den Scheiß, der täglich in unserer Welt passiert. Wenn ich Teilnehmende in meinen Seminaren oder im Vortrag frage, wie viel Prozent der Nachrichten negativ sind, dann nennen sie Zahlen zwischen 70 und 100%.
Wie wär’s denn mal mit einer Quote, dass mindestens die Hälfte der Nachrichten „positiv“ ist. Das wäre ein Change!
Bewusstheit über das Gute in Deinem Leben
Fakt ist doch folgendes:
Wir stehen alle auf der Sonnenseite des Lebens.
Viele kennen sicher die Geschichte, dass die chinesischen Schriftzeichen für Chance und Krise gleich sind. Nun, das ist nicht ganz richtig. Aber beide Worte – Krise und Chance – beinhalten das Schriftzeichen ji, das ‚Gelegenheit‘ bedeutet.
Eine Trennung ist eine Gelegenheit für eine noch tollere Beziehung.
Ein Kunde, der abspringt, ist eine Gelegenheit für noch heraufordernde oder lernwilligere Kunden.
Und wenn mein Mops Schluckauf hat, dann lerne ich vielleicht den besten Mops-Flüsterer-Tierarzt dieser Stadt kennen.
Alles, was uns widerfährt ist eine Gelegenheit.
So übrigens auch jeder neue Tag, um konzentriert an dem zu arbeiten, was Dir und mir wichtig ist.
Nach einem Vortrag meines Kollegen Christian Bischoff hab‘ ich mir selbst den Glaubenssatz formuliert:
„Ich stehe auf der Sonnenseite des Lebens. Ich habe es verdient. Erfolg ist leicht, spielerisch und einfach. Alles, was mir widerfährt ist eine Chance …“
Was hat das alles mit Konzentration zu tun?
Nun, wenn wir in uns ruhen. Wenn wir frei sind von Sorgen – mehr oder weniger, wir sind ja nicht Buddha. Wenn wir wissen, dass es gut ist. Wenn wir eine lernende Einstellung zum Leben haben. Wenn wir wissen, dass Herausforderungen dazu gehören. Wenn wir davon ausgehen, dass wir in der Lage sind unsere Pakete gut zu schultern. Dann können wir auch konzentriert sein im Hier und Jetzt.
Ich bin seit über 15 Jahren selbstständig. Es gab noch kein Jahr – außer das erste Corona-Jahr, in dem ich an meine Ersparnisse gehen durfte, um meine Kosten zu decken. Es blieb immer gut was übrig. Immer.
Tue ich auch etwas dafür? Allerdings. Ich habe hunderte YouTube-Videos produziert. Dies ist mein 300ster Blog-Artikel. Über 100 Podcast-Episoden habe ich veröffentlicht. Ich gönne mir regelmäßig Weiterbildungen und einen eigenen Coach, der mich geistig fit macht. Ich powere mich regelmäßig aus beim Capoeira und bin körperlich gut drauf. Ich ernähre mich meistens sehr gesund mit viel Gemüse jeden Tag, meistens vegan. Von nichts kommt nichts. Viele meiner Gewohnheiten habe ich mir über Jahre antrainiert.
Habe ich auch so meine Laster? Na, klar. Mal eine Tüte Chips, mal ein Film gestreamt mitten in der Nacht, mal eine Packung Kekse in mich reingestopft. Aber eben nicht jeden Tag, sondern so was passiert zwei, drei Mal im Monat.
Was denkst Du über Dich selbst und Dein Leben?
Was ist Deine Einstellung zum Leben? Glaubst Du, dass es richtig gut ist? Oder regst Du Dich darüber auf, dass Dir die Kette am Fahrrad rausgesprungen ist, Deine Solaranlage nicht funktioniert oder der Nachbar schon wieder laute Musik hört? Ja, das kannst Du machen. Aber es wird Dir keine Lebensqualität bringen.
Pack Dinge an.
Verändere Dinge.
Hab ein – realistisches – Ziel vor Augen.
Aber mach etwas.
Du liest diesen Blog.
Vielleicht hörst Du auch meinen Podcast „Führen wie ein Löwe“.
Das ist schon mal eine gute Idee.
Darüber freue ich mich.
Lerne.
Sei offen für neue Gedanken.
Investiere Zeit und Geld in Deine persönliche Weiterbildung.
Mehr Geld als in Urlaub, Klamotten und Essen gehen.
Die stärkste Investition, die Dir niemand wieder nehmen kann und dauerhaft bleibt, ist Deine Bildung.
Was nimmst Du aus diesem Blog für Dich mit?
War es ganz nett, das zu hören?
Hörte es sich gut an?
Wie wär’s, wenn Du jetzt einen Zettel rausholst und Deine Gedanken beim Hören oder Lesen festhältst?
Wie wär’s, wenn Du diesen Blog noch ein zweites Mal liest oder ihn Dir als Podcast Episode 109 Teil 1 anhörst und aufschreibst, was Dich gerade bewegt?
Wenn Du schon Zeit investierst in Dich, dann mach es auch konkret.
Schreibe Dir wenigstens jetzt eine Sache auf, die Du aus dem Inhalt dieses Podcasts intensivieren möchtest.
Ich wünsche Dir gutes Lernen.
Ich wünsche Dir ein erfülltes Leben.
Und ich wünsche Dir heute höchste Konzentration bei Deiner Arbeit.
Rock’n’Roll,
Dein Markus
PS: Passiert es auch mir gelegentlich, dass ich mich während des Schreibens dieses Blogs ablenken lasse, von einer Idee, E-Mail oder was auch immer? Na klar. Da hilft die Pomodoro, die Tomaten-Methode. Was Zeitmanagement und Fokus mit Tomaten zu tun hat, liest Du im Teil 2 dieses Blogs.
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