Impuls 302 Erfolgsfaktor 8 der 10,5 wichtigsten Erfolgsfaktoren im Leben: Konzentration Teil 2
Sie ist sagenumwoben. Sie boostet Deine Konzentration. Sie ist so einfach, dass es schon verdächtig ist. Die Pomodoro-Technik.
und kommt aus – natürlich – auch dem sonnigen Italien. Entwickelt wurde sie bereits in den 80er Jahres des letzten Jahrhundert und sie wird, wenn Du bereit dafür bist, deine Konzentration revolutionieren.
Ich selbst wende die Technik immer wieder an, darf aber noch lernen sie in Fleisch und Blut übergehen zu lassen.
Diesen Blog schreibe ich, während der ersten 25 Minuten des Tages. Hochkonzentriert. Ich habe mir heute zwei 25-Minuten-Einheiten eingeplant für diese neue Podcast-Episode. Vielleicht werden es drei, wenn ich im Flow bin, aber zwei sind schon genial. Das bedeutet 2 x 25 Minuten hochkonzentriertes, frisches Schreiben am Morgen. Zwischen 7:30 und 8:30 Uhr. Morgens ist meine produktivste Zeit. Vor 9 Uhr am liebsten. Ich habe um diese Zeit, das Gefühl extrem produktiv zu sein. Denn viele Menschen fangen ja erst um 9 Uhr an. Ich aber schon früher. Das fühlt sich gut an – auch wenn ich weiß, dass viele andere jetzt auch schon am Schreibtisch sitzen. Viele, aber eben auch noch nicht. Und ich bin bei der produktiveren Hälfte der Bevölkerung dabei. Gut fühlt sich das an.
Die Pomodoro-Methode
Zurück zur Pomodoro-Methode. Wie funktioniert sie?
Die Methode geht so: 25 Minuten arbeiten, dann 5 Minuten Pause.
Dann wieder 25 Minuten konzentriert an einem geplanten Thema arbeiten, dann wieder 5 Minuten Pause.
Das Ganze dann noch zwei Mal 25 + 5 Minuten und dann 30 Minuten Pause.
Also 4 x 25 Minuten hochkonzentriert arbeiten an Themen, die die hohe Qualität meiner Arbeit ausmachen.
Bei mir sind das Vortrags– und Trainingskonzepte, ein Kapitel meines neuen Buches, ein Kapitel meines neuen Buches oder ein Podcast bzw. Blog-Artikel. Und schon seit einigen Jahren Konzepte für Videos, die ich bei YouTube https://www.youtube.com/channel/UCC1Z53YB4Zal36K3E5OzPsw
einstelle oder die ich für meine Online-Trainings nutze.
Wenn es mir gelingt – und das passiert immer öfter – zwei Blöcke mit 4 x 25 Minuten durchzuziehen ohne Unterbrechungen, weil mein Telefon auf die Mailbox umgeleitet ist und meine Mailbox geschlossen bleibt, bin ich richtig produktiv.
Ich arbeite an nicht dringenden Themen, ich arbeite an wichtigen Themen.
Gibt’s auch bei mir Feuerlöschen und dringende Dinge, die ich für meine Kunden erledige? Natürlich. Aber das ist eher die Ausnahme. Dadurch, dass ich sehr krass Prioritäten setze, gelingt es mir häufig wichtiges frühzeitig zu planen und zu erledigen. Nicht immer, aber immer öfter.
Der doppelte Boden für die Pomodoro-Konzentration
Das Ziel in einem 25-Minuten-Block ist, mich nicht ablenken zu lassen, sondern nur bei dem einen Thema zu bleiben. Was aber tun, wenn spontan ein Gedanke kommt, was ich später auch noch machen möchte oder welchen Kunden ich noch anrufen möchte? Nun, dann liegt neben mir meine lebende Todo-Liste des Tages, in die ich die Aufgabe eintrage. Ich plane auf Papier, so mag ich es. Wer’s lieber digital mag – auch gut.
Ich arbeite also sehr gern für zwei Mal 25 Minuten an einem Thema. Wenn mich das Thema packt, verlängere ich spontan, um einen weiteren 25-Minuten-Block. Diese Flexibilität gebe ich mir.
Themen-Tage
Mein heutiger Bürotag ist ein Konzept-Tag. Ich arbeite an einem Vortrag, zwei Trainingskonzepten für übernächste Woche, an meinem neuen video-basierten Führungskräfte-Training.
Außerdem ist Donnerstag. Das ist mein Tag in der Woche, an dem ich an meiner Strategie und Prioritäten bastle. Die Ausrichtung ist zwar grundsätzlich klar durch meine Jahresplanung, für die ich mich Anfang des Jahres 1-2 Tage zurückziehe. Aber es kommen ja immer wieder neue Ideen hinzu, die ich z.B. in einer eigenen Weiterbildung entdeckt habe.
Schlamper-Wochen
Ja, die Schlamper-Wochen gibt es bei mir auch. Da arbeite ich einfach ab. Übernächste Woche wird so eine Woche sein an vier von fünf Tagen bin ich beim Kunden, drei halbe Tage und ein ganzer Tag. Montag bin ich auf einer Konferenz und bilde mich selbst weiter. Dienstagnachmittag und Mittwochvormittag gebe ich ein Führungskräfte-Training für einen Hamburger Kunden und Donnerstag und den halben Freitag moderiere ich ein internationales Meeting eines Kunden – auch in Hamburg, wie schön!
Ob ich am Freitagnachmittag noch einen Online-Vortrag halten werde, ist noch offen. Viele Kunden entscheiden sich seit Corona immer kurzfristiger für Aktivitäten… Und: Ich mach’s halt gern, denn ich kann so einen sehr hohen Kundenservice abliefern.
Komme ich in einer solchen Woche dazu, Blogs oder ein Buch-Kapitel zu schreiben? Nein? Tüftle ich da an der Umsetzung meiner Strategie? Natürlich nicht. In Kombination mit langen Freizeit-Wochenenden, die ich mir gern gönne, da ich in der Woche viel arbeite, arbeite ich in solchen Wochen einfach nur ab.
Was tun in der Pause, um konzentriert zu bleiben?
Regel Nummer 1: Keine Medien. Das ist echt schwer für mich als neugieriger Mensch. Kein WhatsApp – jedenfalls meistens nicht. Und sonst? Rotkehlchen oder Eichelhäher in meinem Garten beobachten, mich daran erfreuen, wie die Pflanzen in meinem Garten wuchern, meditieren für zwei bis fünf Minuten, rote Paprika schneiden und essen oder Karotten knabbern. Dann ist es eine echte Pause. Mir etwas zu Essen kochen oder aufwärmen. Gemüse mit Kürbiskernen ist mein Favorit: viel Vitamine, viel Ballaststoffe und viel Eiweiß.
Flexibilität behalten für eine konzentrierte Tagesform
Das ist meine grundsätzliche Vorgehensweise. Und obwohl das gut funktioniert, denke ich – angeregt durch meinen eigenen Coach oder die Vorträge von Kollegen – immer wieder nach, was ich noch optimieren kann.
Da ich merke, dass mir längere Pause oft guttun – mache ich auch gern mal eine längere Pause. Das empfinde ich persönlich als großen Erfolg, da ich früher Mittagspausen und andere Erholungspausen oft hab ausfallen lassen. Pausen sind einfach wichtig für unsere tägliche Leistung.
Und auch meine 25-Minuten-Blöcke dauern schon mal 40 Minuten, wenn ich gerade tief im Flow bin. Wenn ich mich weniger konzentriert fühle, dauert ein Block auch mal nur 15 Minuten.
Wie war es früher bei mir?
Früher habe ich oft keine Mittagspause gemacht. Und auch sonst kaum Pausen. Als ich noch Ende der 90er und Anfang der 2000er bei Unilever im Marketing gearbeitet habe, habe ich einfach durchgepowert. Vermutlich war ich oft unkonzentriert, vermutlich habe ich auch fälschlicherweise meine E-Mails als Todo-Liste verstanden, statt meine Prioritätenliste auf dem Papier.
Jedenfalls durfte ich abends dann noch an meinen Prioritäten arbeiten, da ich ja wegen Meetings und meiner E-Mails tagsüber nicht dazu gekommen bin. Es gab auch niemanden, der einem da mal ein paar Tipps gegeben hat. Den allwissenden Lehrer YouTube gab es noch nicht und Podcasts waren noch nicht erfunden. Eine anstrengende Zeit. Dafür ist dann auch regelmäßig mein Montagabend-18:30-Squash-Termin ins Wasser gefallen. Manchmal habe ich es um 20:00 Uhr noch zur Sauna geschafft. Manchmal hab‘ ich nicht mal das geschafft.
Ich glaube, ich habe damals ein sehr unbewusstes Leben geführt und lief einfach, wie ein funktionierender Hamster im Rad. Gut, dass meine Automatik mich teilweise auf spannende Wege geführt hat. Aber nicht gut, dass diese Automatik hauptsächlich auf Leistung und zu wenig auf Erholung und Genießen ausgerichtet war.
Man lernt halt nie aus…
3 Tipps am Schluss für Deine Konzentration
Tipp 1:
Lege die drei wichtigsten Todos Deines Tages fest, die Du auf jeden Fall an diesem Tag schaffen möchtest. Dafür eignen sich Themen, auf die niemand wirklich wartet und daher gefühlt auch nicht dringend sind. Oder Aufgaben, die Weichen stellen für die Produktivität von Morgen. Also Entwicklungsgespräche mit Deinen Mitarbeitenden, strategische, konzeptionelle Überlegungen und Deine eigene Weiterbildung.
Tipp 2:
Definiere Deine ‚Heilige Stunde des Tages‘, in der Du etwas für Dich Essenzielles tust. Was würde Dir und Deinem Berufs- oder auch Deinem Privatleben mehr Qualität geben? Das ist ein Kandidat für Deine heilige Stunde des Tages. Das kann eine Mittagspause mit einem geschätzten Menschen oder Kollegen sein, das kann das lang aufgeschobene Kritikgespräch sein oder die Planung von einem privaten Erlebnis mit Deinem Partner oder Deinen Kindern.
Tipp 3:
Meine Konzentration ist am Morgen am höchsten, da bin ich am kreativsten. Früher habe ich meinen Einzelcoaching-Kunden immer diese Morgenstunden angeboten. Heute mache ich das nicht mehr. Wenn ein Mensch vor mir sitzt, bin ich automatisch wach und konzentriert. In meinen Einzelcoachings bin ich auch am Nachmittag hochkonzentriert. Also: Packe Deine wichtigsten Aufgaben in Deine hochkonzentrierte Zeit Deines Tages.
Drei passende Fragen für Deine Konzentration:
Frage 1:
Was sind drei Dinge, die Du an Deinem morgigen Arbeitstag auf jeden Fall erledigt haben möchtest? Schreibe es Dir noch heute Abend auf und fang gleich morgen früh als erstes damit an – eat the frog in the morning. Am besten vor dem Lesen von E-Mails und anderen Ablenkungen.
Frage 2:
Wofür lohnt es sich, die heiligen 60 Minuten des Tages zu nutzen?
Leg‘ das Thema für morgen jetzt fest und terminier‘ es in einem festgelegten Zeitfenster in Deinem Kalender. Und dann setzt Du das morgen auch um und klopfst Dir selbst auf die Schulter.
Frage 3:
Wann sind deine hochkonzentrierten Stunden? Wofür nutzt Du sie? Für E-Mail und Meetings? Oder für konzeptionelle, gestalterische, strategische Arbeit?
Was denkst Du über Dich?
Wie bewusst triffst Du Deine Entscheidungen für Arbeit oder für Erholung, Qualitätszeit und Zeit mit Menschen, die Dir wichtig sind?
Ich arbeite ca. 50 Stunden pro Woche. Immer wieder dauern Tage länger als 9 oder 10 Stunden. Aber dafür gönne ich mir: Capoeira um 19 Uhr am Dienstag und Donnerstag als festen Termin, lange Wochenenden, an denen ich Freitag um 14 Feierabend mache. Und viel Zeit mit meinen Kindern in den Ferien und an jedem zweiten Wochenende.
Ich wünsche Dir viel Erfolg bei Deiner bewussten, konzentrierten und erfüllenden Arbeit und Deinem erfüllten Leben.
Dein Markus Jotzo
PS:
Wie immer viel Input, viele Tipps in einem einzigen Blog. Wenn Du es spannend fandest, dann lies diese Episode in zwei Wochen ein zweites Mal und teste Deine Umsetzung. So kommst Du Schritt für Schritt zu einem konzentrierteren und wirksameren Arbeiten.
PPS:
Und welcher Bekannten von Dir könntest Du diesen Artikel weiterleiten? Mach‘ andere erfolgreich und genieß‘ den Erfolg Deines Umfelds. Dieser Erfolg wird auf Dich abstrahlen.
Photo by Aarón Blanco Tejedor on Unsplash
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