Unsere Management-Nachwuchskräfte haben die Nase voll. Sie wollen kein totales Söldnerleben und keine 80 Stunden Wochen mehr.
Sie haben die Nase voll, sich Ihre Freizeit vergolden zu lassen und auf Privatfreuden zu verzichten.
Die bedingungslose Hingabe für den Job scheint passé.
Ein Beispiel: Anfang der 2000er gingen noch drei von vier Absolventen der renommierten European Business School in Oestrich-Winkel zu einer Investmentbank oder Beratungsfirma.
Heute ist es nur noch jeder Dritte, der sich für so einen Job mit Überstundengarantie und Wochenendarbeit entscheidet.
In der März 2014 Ausgabe des manager magazin beschäftigt sich die Redaktion damit, warum das so ist, fragt, „was ist passiert?“. manager magazin März 2014 bit.ly/1kdu5W9
Seit Jahren macht bereits diese Generation Y von sich Reden, weil Ihnen Karriere weniger wichtig ist als eine sinnvolle Arbeit und ihre Freizeit. focus-online: bit.ly/1c1xbwp
Und damit ist sie nicht allein.
Längst stellen auch Arbeitnehmer anderer Generationen immer häufiger die Frage: Macht das so alles Sinn?
Vor allem die gut ausgebildeten, cleveren Mitarbeiter wissen um Ihren Wert und die Möglichkeit, auch jederzeit anderswo einen interessanten Job zu finden.
Und immer weniger Menschen ist ein hohes Gehalt dabei das wichtigste.
Sollte Ihre Firma also gute oder sogar überdurchschnittlich hohe Gehälter zahlen, so ist das immer weniger ein Garant für eine hohe Mitarbeiterbindung.
Goldman Sachs hat für Einsteiger in jüngster Zeit sogar die Arbeitszeiten am Wochenende gekürzt. bit.ly/1flWCnb
Sie hatten keine andere Wahl, weil immer weniger sehr gute Bewerber dort arbeiten wollten.
Sie sind natürlich nicht Goldman Sachs. Aber ich bin sicher, dass auch Sie gerne Ihre Mitarbeiter an sich binden möchten.
Was können Sie dafür tun?
Wie schaffen Sie es Mitarbeiter zu halten, …
… auch wenn der Druck zunimmt?
… auch wenn Veränderungen Unsicherheiten und Ängste schüren?
… auch wenn die täglichen Ansprüche an alle im Team hoch sind?
Die simple Antwort: Sie müssen bereit sein, etwas dafür zu tun!
Der häufigste Kündigungsgrund ist heutzutage nämlich der eigene Chef.
Als Führungskraft haben Sie die Stimmung in Ihrem Team in der Hand!
Der Fisch stinkt vom Kopfe her. Jeden Tag aufs Neue.
Das ist kein leerer Spruch.
Sie sind aber auch für gute Ergebnisse und die Einstellung der Mitarbeiter zu Firma und Kollegen verantwortlich. spiegel.de: bit.ly/N2PAgl
Meine fünf Tipps:
1. Leben Sie die drei Prinzipien der Führung: Vorleben, vorleben, vorleben.
Interessieren Sie sich für Ihre Mitarbeiter. Für Ihre Hobbys, Ihre Vorlieben und Ihre Stimmung.
Wenn Sie sich für Ihre Mitarbeiter interessieren, werden diese sich auch für die brennenden Themen der Firma und Ihrer Kunden interessieren.
2. Entwickeln Sie.
Weiterbildung und Trainings sind gut. Aber seien Sie sich bewusst, dass
die wirkliche Mitarbeiter-Entwicklung jeden Tag im Job stattfindet.
Und die macht nicht immer Spaß.
Vor allem dann nicht, wenn Sie als Chef Verbesserungsfelder und Fehlverhalten ansprechen.
Das gehört dazu.
Aber nur so wachsen Ihre Mitarbeiter, werden größer und kompetenter.
Unsere Mitarbeiter spüren, ob Sie am Weiterkommen Ihrer Mitarbeiter oder nur an deren bestmöglichen Ergebnissen interessiert sind.
Unsere Mitarbeiter spüren, wenn sie selbst lernen und vorankommen.
3. Beobachten Sie.
Was macht Ihr Mitarbeiter?
Geht es ihm heute besonders gut? Sprechen Sie ihn darauf an.
Geht es ihm heute scheinbar nicht so gut? Sprechen Sie ihn darauf an.
Neues Hemd oder Anzug? Sprechen Sie ihn darauf an.
Zeigen Sie, dass Sie ihn als Mensch wahrnehmen.
Er wird sich wertgeschätzt fühlen.
Ach ja, ehrliches Interesse können Sie nicht vortäuschen.
Das merken die anderen.
Zeigen Sie nur echtes Interesse.
4. Zeigen Sie sich als Mensch:
Die Geburtstagskarte kauft der Chef persönlich?
Beim Blumenladen ein paar Osterglocken für jeden besorgen?
Nach der Mittagspause eine Runde Eis für alle springen lassen und gemeinsam schnabulieren, „weil wir es uns einfach verdient haben“?
Kleine Gesten, die ehrlich wertschätzend gemeint sind, werden immer quittiert.
Selten sind die zwar eindeutig messbar.
Aber würden Sie nicht auch eine positive Haltung zu Ihrem Chef und zur Firma haben, wenn Ihr Chef genau das machen würde?
5. Seien Sie ehrlich.
Menschen spüren, wenn jemand nicht die Wahrheit sagt.
Probieren Sie also gar nicht erst eine unangenehme Situationen, schön zu reden.
Wenn zum Beispiel Mehrarbeit angesetzt ist und Sie absolut keine Ahnung haben, ob das einen Monat oder ein Jahr dauern wird, dann sagen Sie das auch.
Wenn Sie aber in dieser anstrengenden Zeit, für Ihre Mitarbeiter da sind,
wenn Sie mit flexibler Gestaltung der Arbeitszeit, mit Homeoffice oder anderen für die Mitarbeiter wichtigen Aspekten auf sie eingehen,
wenn Sie auf Ihre Mitarbeiter pro-aktiv zugehen und nachfragen, wie es ihnen geht, wie sie zurecht kommen,
dann erhalten Sie im Gegenzug auch mehr Engagement von Ihrem Mitarbeitern.
Ach ja, in schwierigen Zeiten nachfragen, wie es geht, heißt ausdrücklich nicht – wenn Sie hören, dass es beschwerlich ist – dass Sie gleich die Arbeitslast kürzen.
Es heißt lediglich, dass Sie für Ihre Mitarbeiter mit Ihrer Aufmerksamkeit voll und ganz da sind.
Es wird immer Zeiten geben, in denen die Mitarbeiter mehr leisten müssen für die Firma.
Für die Mitarbeiter gibt es bei Überlastung aber auch einen Weg: Nein sagen zum Chef.
Aber davon handelt dann der nächste Blog.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg mit der Umsetzung der 5 Tipps.