Impuls 285. Sicherheit geben in unsicheren Zeiten – Den Change meistern Teil 21

Einer meiner Kunden, naja, eigentlich sind es ja fast alle Kunden … na, auch dieser Kunde befindet sich inmitten großer Veränderungen. Die Mitarbeitenden sind unsicher, über manches Detail des Changes not amused und zum Teil überfordert, weil Sie vorher schon viel zu tun hatten und nun die Anforderungen in diesen Zeiten der Veränderung noch gestiegen sind.
Kraft und Stärke in unsicheren Zeiten der Veränderung
Wie schaffst Du es als Führungskraft, Deinen Mitarbeitenden Kraft und Sicherheit zu geben – gerade in Zeiten der Veränderung, die einfach nicht mehr sicher scheinen? Wer die ausführliche Antwort sucht, der liest mein Buch „Uns kann keiner was! Wie Sie Ihrem Team Sicherheit geben, wenn nichts mehr sicher ist“. Auf 100 Seiten findest Du eine Fülle von Umsetzungs-Tipps für Deine Change-Herausforderungen. Eine von vielen Antworten ist diese hier:
Unterstütze Deine Mitarbeitenden dabei, ihre Herausforderungen gut zu meistern.
Klingt banal? Finde ich schon etwas. Ist es aber nicht. Denn Menschen wollen keine Unsicherheit. Menschen wollen Kontrolle. Kontrolle ist das Gegenteil von Unsicherheit. Das Gefühl, Dinge im Griff zu haben, stärkt einen Menschen. Menschen wollen das Gefühl haben, dass sie einen positiven Beitrag zu etwas zu leisten. Also, unterstütze Deine Mitarbeiterinnen genau dabei.
Die 3 größten Herausforderungen im Griff = Gutes Gefühl
Tipp 1: Für Führungskräfte:
Ganz konkret. Was kannst Du tun? Kennst Du die drei größten Herausforderungen jedes einzelnen Mitarbeitenden? Wenn ich diese Frage in meinen Führungskräfte-Trainings stelle, dann sagen viele „Ja, ich glaube schon.“ So weit so gut. Das nächste Level ist, mit jedem Mitarbeitenden explizit darüber zu sprechen. Nicht nur einmal, sondern regelmäßig, beispielsweise einmal im Monat. Und wenn’s brennt, sogar häufiger. Also einmal pro Monat mit jedem Deiner Mitarbeitenden darüber sprechen, welche zielführenden nächste Schritte er oder sie unternimmt, um voranzukommen. Und was Du als Führungskraft tun kannst, um jeden Mitarbeitenden dabei zu unterstützen.
Das war’s auch schon. So einfach. Und so effektvoll.
Tipp 2: Für Mitarbeitende
Überlege selbst, was Deine 3 größten Herauforderungen sind. Definiere sie glasklar. Finde dann einen konkreten Lösungsweg, wie Du mit jeder einzelnen Herausforderung umgehst. Suche Dir gern Unterstützer bei Kollegen oder Deiner Chefin. Dafür sind die ja da.
Merkst Du, wie das gut tut? Klar, Du darfst Dich trotzdem noch in Zeug legen und Gas geben. Aber Du hast die Dinge im Griff – das ist entscheidend. Und das damit verbundene Gefühl. Das gibt Dir Sicherheit.
Ich glaube, so einen kurzen Blog-Artikel hatte ich lange nicht. Ach doch, Blog 199 war noch kürzer. Und der war gut! Titel: „Was wirklich zählt im Leben“. Also, wer möchte, gern noch mal den Blog 199 lesen.
Den Change erfolgreich gestalten: Du bist dran
Also, jetzt bist Du dran. Stell im nächsten Teammeeting die Frage an alle Mitarbeitenden. „Was sind aktuell Eure drei größten Herausforderungen? Ich möchte mit Euch darüber sprechen, was Ihr und was ich konkret tun kann, damit Ihr diese drei konkreten Herausforderungen gut im Griff habt und Schritt für Schritt erfolgreich bearbeitet und löst. Bitte bereitet, daher Eure drei größten Herausforderungen für das nächste 1:1 Gespräch mit mir vor. Und das müssen nicht nur Eure Projekte sein. Es kann genauso gut sein, dass jemand eine Herausforderung nennt, die mit unserem aktuellen Change zu tun hat und nicht mit den persönlichen Projekten und Verantwortlichkeiten. Die Zeiten sind einfach turbulent und ich möchte, dass wir da gemeinsam gut durchgehen. Die Details besprechen wir im Einzelgespräch. Welche Anregungen, Fragen oder Meinung bzw. habt Ihr dazu?“
Und dann holst Du Dir im Teammeeting noch die Kommentare Deiner Mitarbeitenden, klärst alle Fragen und legst im 1:1 Gespräch in der Woche nach Deiner Ankündigung los.
Damit leistest Du einen signifikanten Beitrag zum Wohlbefinden Deiner Mitarbeitenden, weil Sie die Dinge im Griff haben. Und das tut gut. Und Mitarbeitende, denen es gut geht, erzielen die besten Ergebnisse. Darf es auch mal anstrengend sein? Ja! Darf es auch mal eine Überstunde geben? Ja, klar! Müssen alle Details eines Jobs Spaß machen? Nein! Kein Job dieser Welt ist nur toll. Aber gut gehen soll es den Mitarbeitenden trotzdem. Auch in Change-Prozessen, in denen es ruckelt, mal kracht und auch mal anstrengend ist.
Also, viel Erfolg dabei, Deinen Mitarbeitenden mehr Sicherheit zu geben und somit gute Ergebnisse zu erzielen.
Dein Markus Jotzo
PS: Empfehle diesen Artikel doch mal einer Führungkraft, die Du magst und die diese Idee vielleicht gut nutzen könnte.
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