Impuls 348. Mentale Stärke – in 3 Schritten

In den letzten Tagen bin ich immer mental schwach unterwegs und immer wieder schnell genervt – mehr als sonst. Mir brennt mein Essen an und ich denke: „Warum hab‘ ich‘s nur so hoch gestellt!“ Ich verpasse beim Umsteigen den Anschlusszug der Deutschen Bahn und denke: „Hätte der Zug nicht wenigstens drei Minuten später losfahren können?“
Alles unnütze, energiefressende Gedanken!
Mentale Stärke? Fehlanzeige!
Kennst Du das auch? Wenn Dein Stresslevel steigt, wirst Du gereizter, bist mental nicht auf der Höhe. Kleine Dinge bringen Dich auf die Palme, obwohl sie Dich sonst überhaupt nicht stören.
Warum ist das gerade bei mir so? Vor gut vier Wochen hatte ich eine Grippe. Ich lag sechs Tage mit Fieber und Schmerzen im Bett. Erst am siebten Tag konnte ich wieder einigermaßen normal funktionieren. Meine Lungenkapazität ist immer noch nicht auf dem alten Niveau. Und jetzt merke ich als Spätfolge, dass ich schneller gereizt und mental schwächer bin.
So geht das nicht weiter
Meine nächste Challenge lautet daher: Wieder mehr Gelassenheit und mehr mentale Stärke in mein Leben bekommen.
Challenge accepted!
So trainierst Du Dir eine neue Gewohnheit an
Wie kann ich das verändern, bevor meine Gereiztheit zur neuen Gewohnheit wird? Wie verändern wir Menschen eigentlich ein Verhalten? Wie sorgen wir systematisch dafür, dass wir das tun, was uns wichtig ist, was wir unbedingt erreichen wollen?
Der Weg zu mehr mentaler Stärke besteht aus drei Schritten:
Erstens: Klarheit „Was will ich?“
Zweitens: Bewusstheit: „Wie gut oder schlecht bin ich derzeit?“
Drittens: Bessere Entscheidungen: „Bewusst den angestrebten Weg Schritt für Schritt gehen.“
Erstens: Klarheit.
Ich möchte mental stark sein und gelassen auf Dinge reagieren, die nicht optimal laufen. Seit Jahren benutze ich den Satz: „Für irgendetwas ist es gut.“ Das denke ich mir oft, wenn ich zum Beispiel einen Zug verpasse. Dann habe ich mehr Zeit zum Lesen oder dafür, ein Trainings- oder Vortrags-Konzept auszuarbeiten. Oder wenn ich einen Auftrag für ein Training, einen Vortrag oder ein Coaching nicht bekomme, dann habe ich mehr Zeit für Sport und meine Liebsten.
Zweitens: Bewusstheit.
Zurzeit neige ich allerdings immer wieder zu „Hätte, hätte, Fahrradkette“-Gedanken. Die bekanntlich keinen positiven Effekt haben. Im Gegenteil, sie saugen sogar Energie ab für ein Ereignis, das schon passiert und deshalb unveränderbar ist.
Ich werde in den nächsten Tagen verstärkt darauf achten, ob ich mich in „Hätte, hätte, Fahrradkette“-Gedanken verliere. Oder ob ich bewusst den Satz „Für irgendetwas ist das jetzt gut.“ denke. Schon vor ein paar Jahren habe ich im Blog-Impuls Nr. 283 „Sag nie diese beiden Worte“erfolgreich den Entschluss gefasst, die beiden Worte „Ich muss!“ aus meinem Wortschatz und meinen Gedanken zu verbannen.Denn „müssen“ bedeutet Zwang – und Zwang hat wenig mit Motivation und erfolgreicher Umsetzung zu tun. Stattdessen führt der Gedanke „Ich muss…!“ zu halbherzig ausgeführten ‚Ich-Muss-Aktivitäten‘, die die Qualität meiner Umsetzung und den Spaßfaktor reduzieren. Wenn Du möchtest, lies den Blog-Impuls 283 noch einmal durch – vielleicht wünschst Du Dir ja auch weniger Zwang und mehr Anpack-Energie in Deinem Leben.
Drittens: Bessere Entscheidungen.
Mein neues Commitment lautet: Ab sofort werde ich mir bei unangenehmen Ereignissen bewusst sagen und denken: „Für irgendetwas ist das jetzt gut.“ Auch wenn ich manchmal nicht weiß, wofür es tatsächlich gut ist. Uns widerfahren Dinge und machen uns zu der besonderen Persönlichkeit, die wir sind. Die doofen Dinge gehören mit dazu. So ist einfach das Leben.
Und jedes Mal, wenn ich in „Hätte, hätte, Fahrradkette“-Denkmuster verfalle, werde ich einen Euro spenden – sei es an die Paketboten, einen Obdachlosen in der Stadt oder ein Bettler in der U-Bahn, denen ich vielleicht sonst kein Trinkgeld gegeben hätte. Dieser Euro soll mich jedes Mal daran erinnern, dass ich mir mit solchen negativen Gedanken selbst schade, mir Selbstzufriedenheit und Lebensqualität nehme. Denn eigentlich möchte ich diesen Euro gar nicht spenden – auch wenn es für einen guten Zweck ist. Und genau deshalb wird der Euro mich daran erinnern, bewusst positiver zu denken. Und so meine Denk- und Lebensqualität steigern.
Jammerer nerven
Mich nerven Jammerer. Sehr sogar. Wenn jemand unrealistische Dinge ausspricht, die von vornherein zum Scheitern verurteilt sind. Wenn jemand über die Vergangenheit, negative Aspekte und Ereignisse ausführlich berichtet. Wozu? Die Person ist gesund, hat ein – vielleicht sogar luxuriöses – Dach über dem Kopf und alle Möglichkeiten der Welt, ein positives, zufriedenes Leben zu führen.
Und ja, manche Sachen sind echt doof. Aber immer wieder darüber jammern? Wie wäre es stattdessen mit Selbstverantwortung? Wie wäre es mit mentaler Stärke? Wie wäre es mit anpacken und den Karren systematisch, Zentimeter für Zentimeter aus dem Dreck zu ziehen. Und wenn es einen Rückschlag dabei gibt? Welcome to Life! Ja, dann dürfen wir weiter machen. Immer wieder.
Und wenn Du die Jammer-Gedanken nicht los wirst? Dann darfst Du Dich mit Personen umgeben, die nicht jammern. Du kennst ja sicher den Satz von Jon Rohn „Wir sind der Durchschnitt der 5 Menschen, mit denen wir die meiste Zeit verbringen.“
Dann darfst Du Dich mit Personen umgeben, die selbst auch anpacken und Dir damit ein Vorbild sind. Oder Du darfst Dir selbst-verantwortungsvoll einen Coach suchen, der erstens die Mechanismen von neuen und alten Gewohnheiten kennt und Dich zweitens eng begleitet und in Dir Kraft und Fokus zur Veränderung weckt.
„Hätte, hätte, Fahrradkette“-Denken – Dein Sargnagel
Ich kann nicht beeinflussen, dass mein Zug pünktlich fährt. Also bringt es mir nichts zu denken: „Hätte der blöde Zug nicht drei Minuten später losfahren können?“ Was ich aber beeinflussen kann, ist meine Reaktion. Ich kann die gewonnene Zeit sinnvoll nutzen. Ich kann vermeiden, angespannt und gereizt zu sein. Stattdessen kann ich mental stark und positiv bleiben und meine Energie auf etwas Sinnvolles lenken.
Jammern kostet Kraft. Jammern nervt – oft auch unser Umfeld. Ja, Jammern ist etwas für Verlierer, denn es manifestiert den negativen Status quo.
Jeder „Hätte, hätte, Fahrradkette“-Gedanke ist Jammern. Verschwendete Energie. Vergeudete Lebenskraft. Eine Reduzierung unserer Lebensqualität. Das Gegenteil von mentaler Stärke.
Ich freue mich schon darauf, in den nächsten Tagen verstärkt Euro-Trinkgelder zu geben. Denn mit jedem Euro – da bin ich mir sicher – komme ich meinem Ziel näher, diese unnötigen Gedanken aus meinem Kopf zu verbannen. Werde ich es zu 100 % schaffen? Vermutlich nicht. Aber ich werde deutlich häufiger positiv, gelassen und zielorientiert denken – und meine Energie in die für mich bessere Richtung lenken.
Deine Challenge! Accepted?
Wie ist das bei Dir? Hinterfragst Du Dein eigenes Denken und Handeln? Bist Du mental stark? Hast Du für Dich einen Weg gefunden, neue starke und positive Gewohnheiten zu trainieren, um bessere Ergebnisse zu erzielen? In Deinem Leben, in Deinem Job, in Deinen Beziehungen und im Umgang mit Dir selbst?
Falls du Führungskraft bist und wachsen möchtest, buch Dir eine kostenlosen Strategie-Call mit mir für 30 Minuten. Bring Deine Fragen mit, die Dich beschäftigen. Sei es, dass Du Dich selbst besser führen möchtest oder Deine Mitarbeitenden: Für weniger Stress, weniger Konflikte und bessere Leistungen Deiner Mitarbeitenden. Den Link findest du in den Shownotes dieses Podcasts oder auf meiner Homepage: https://www.markus-jotzo.com/kontakt.
PS: Dieser Blog-Artikel macht nur Sinn unter einer einzigen Bedingung: Wir erkennen, dass wir selbst-verantwortliche Akteure sind. Wenn Du weißt, dass nur Du für Deine Emotionen, Erlebnisse und Ergebnisse selbst verantwortlich bist und nicht Dein Nachbar, Deine Eltern oder Dein Partner.
Ich freue mich auf den Austausch mit Dir, wenn Du bereit bist, etwas zu verändern.
Rock’n’Roll! Dein Markus
Foto von DJ Johnson auf Unsplash