Die Bahn ist geil!
Ok, es nervt, dass sich die Streiks der verschiedenen Bahnmitarbeiter ewig hinziehen.
Aber trotz der Streitereien finde ich die Bahn spitze!
Denn sie ermöglicht es mir und tausenden von Menschen, stressfrei an andere Orte zu kommen und die Zeit höchst effektiv zu nutzen.
ABER:
Von der Deutschen Bahn kann man sehr anschaulich lernen, wie man Konflikte am besten verschleppt.
Immer wieder stelle ich mir die Frage, warum der aktuelle Tarif- und Kompetenzen-Streit nicht einfach vom Management beigelegt wird? http://bit.ly/1DWnytR
Ein chinesisches Sprichwort sagt: „Kehre drei Mal durch dein eigenes Haus, bevor du über andere klagst.“
Wie ist das bei Ihnen?
Wie sieht es denn mit Ihren Konflikten aus?
Schauen Sie erst einmal bei sich, bevor Sie an Kollegen rumnörgeln, über den Chef lästern oder Mitarbeiter kritisieren?
Ich bin überzeugt davon, dass es für jeden Konflikt eine Lösung gibt.
Und wir haben doch alle unsere Baustellen, auch wenn die nicht überall so groß sind wie bei der Bahn.
Wenn wir es anpacken.
Wenn wir bereit sind, den Preis für die Lösung zu zahlen.
Wenn wir bereit sind, auch unangenehme Dinge anzusprechen.
Immer wieder höre ich von Führungskräften, die Probleme mit Mitarbeitern haben, die dauerhaft unterirdische Leistungen bringen.
Woran liegt das?
Daran, dass der Chef es nicht übers Herz bringt, Tacheles zu sprechen.
Daran, dass der Chef nach mehreren Versuchen sagt, ‚Dafür habe ich keine Zeit.‘ und ‚Bringt ja eh nix‘.
Daran, dass Kündigen nicht zur Firmenphilosophie gehört.
Aber ein „Minderleister“ zieht die Leistung und Stimmung des gesamten Teams in den Keller.
Und trotzdem hat eine Führungskraft keine Zeit, um sich um das Problem zu kümmern? Leider ist das manchmal so.
https://www.youtube.com/watch?v=m3bliKG2iBY
Um eins klarzustellen:
Kündigen ist für mich erst der letzte Ausweg.
Davor gibt es viele Möglichkeiten, das Problem an der Wurzel zu packen und zu lösen.
Jeder Mensch wünscht sich zwei Dinge:
Schmerz zu vermeiden und Freude zu erfahren.
Es gilt also herauszufinden, wie viel Freude und – wertschätzenden – Schmerz der jeweilige Mitarbeiter braucht, um zu verstehen, dass es so nicht weitergehen kann.
Wertschätzender Schmerz ist das klare Benennen der Minderleistung mit ZDF, Zahlen, Daten, Fakten.
Folgende nonverbale und verbale Botschaften und Inhalte benötigt der Mitarbeiter von der Führungskraft – neben den ZDF:
Zudem ist eine gute Gesprächsführung geduldig, wertschätzend und stets zielorientiert.
Jeder gesunde, nicht überstresste Mensch will leisten und für seine Leistung Anerkennung bekommen.
Jeder.
Jeder?
Jeder!
Wenn ein Mitarbeiter trotzdem nicht leistet, dann hat von seinem Umfeld noch nicht die richtige Mischung an Freude und wertschätzendem Schmerz erhalten!
Und deshalb engagiert er sich – noch – nicht.
Oder er ist krank, extrem gestresst, nicht passend ausgebildet oder intellektuell nicht in der Lage, diese Aufgabe erwartungsgemäß zu erfüllen.
Wenn Sie den Grund für die Minderleistung gefunden haben, dann haben Sie auch die Lösung.
Ein guter Verkäufer sucht nach Einwänden seines Kunden.
Indem er passende Antworten auf diese Einwände liefert, hat er DAS Kaufargument für seinen Kunden gefunden.
Sobald eine gute Führungskraft die Gründe der Nichtleistung versteht, hält sie den Schlüssel zu der notwendigen Veränderung in der Hand. Veränderung ist zur Behebung eines Konfliktes am Arbeitsplatz oft unausweichlich.
Löwenzahn können wir nur aus dem Rasen nur entfernen, wenn wir ihn samt der Wurzel herausziehen.
Dazu braucht es mehr Anstrengung als nur die Blätter abzuzupfen oder mit dem Rasenmäher drüber zu fahren.
Und die Bahn?
Wann löst die endlich den Interessenskonflikt und zieht den Löwenzahn samt Wurzel heraus?
Ich hoffe, bald.
Zugegeben, das ist nicht leicht. Aber wenn es leicht wäre, bräuchte die Bahn auch keine hoch bezahlten Manager.
Ich wünsche Ihnen, dass Sie die Kraft und das Geschickt haben, Unangenehmes anzusprechen und zu lösen.
Ihr Markus Jotzo
Ein paar mehr Konfliktlösungsstrategien:
http://www.ausbildernetz.de/plus/waehrend/gruppen/loesungen/strategien.rsys