Impuls 295. Erfolgsfaktor 7 der 10,5 wichtigsten Erfolgsfaktoren im Leben, Teil 2: Zu eigenen Entscheidungen stehen
Als ich noch bei Unilever im Marketing gearbeitet habe, sagte mal ein Kollege zu mir, wie sehr ich offen bin für Feedback und dass ich da nichts persönlich oder krumm nehme. Dabei nehme ich mir manche Feedbacks sehr wohl zu Herzen und selbstverständlich auch persönlich. Denn das Feedback ist für mich persönlich und manchmal betrefft ein Feedback eben auch Entscheidungen und Verhaltensweisen, die eng mit meiner eigenen Persönlichkeit verknüpft ist.
Meine Offenheit für Feedback liegt daran, dass ich einfach einen sehr hohen Anspruch an mich habe, Dinge gut zu machen. Ich möchte erfolgreich sein – heute und in der Zukunft. Ich möchte, dass Dinge gut laufen für mich – heute und in der Zukunft. Und ich möchte denselben Fehler nicht ein weiteres Mal machen – heute oder in der Zukunft.
Daher betrachte ich das, was ich in der Vergangenheit getan habe wie ein Werkzeug. Meine Vergangenheit ist für mich ein gigantisches Lern-Werkzeug, das mich befähigt, meine Zukunft klug, clever, intelligent zu gestalten. Feedback ist daher für mich ein geniales Hilfsmittel zu lernen und mich stärker zu machen für meine Zukunft.
Wer geniale Inputs zum Thema „Feedback geben“ sucht, findet auf meinen YouTube-Kanal dazu 10 verschiedene Videos zu allem, was Du beim Feedback brauchst: Einem Kollegen der der eigenen Führungskraft Feedback geben und auch zum Thema Vorbereitung auf ein Feedback-Gespräch und die nachhaltige Wirkung eines Feedback-Gesprächs.
Ich bin okay – habe ich entschieden!
Nun bin ich jemand, der tief in sich drinnen davon überzeugt ist, dass ich okay bin. Ich weiß, dass ich gute Dinge in meinem Leben vollbracht habe. Und ich weiß, dass meine Ergebnisse nicht zufällig passiert sind, sondern dass ich meine Ergebnisse erreicht habe, weil ich ordentlich dafür geackert habe. Weil ich Dinge gesagt, getan oder auch nicht gesagt oder getan habe. Nichts passiert zufällig. Der Zufall trifft auf einen Geist, der bereit ist.
Du bist okay
Das gleiche gilt auch für Dich. Du bist ein lernoffener, neugieriger Mensch, sonst würdest Du nicht diesen Blog-Artikel lesen. Du möchtest Deine Herausforderungen gut meistern und lernst mit dem Führen wie ein Löwe-Blog. Für Deine Ergebnisse hast allein Du gesorgt. Warst Du hier und dort auch bereit, eine Hilfe von außen anzunehmen. Ja, klar. Und auch das hast Du Dir verdient, denn Arschlöchern … excuse my french … wird selten geholfen.
Noch nicht so gut, aber auch okay
Wenn ich meiner Tochter bitte, etwas anders zu machen, weil sie z.B. etwas vergessen hat, dann sagt sie oft „Das war keine Absicht.“ Ich sage dann häufig so etwas wie „Es ist auch gar nicht schlimm, dass es passiert ist. Ob Absicht oder nicht. Mir ist nur wichtig, dass Du beim nächsten Mal…“
Der Fokus meiner Tochter ist immer wieder auf der Entschuldigung ihres Verhaltens und ihrer Entscheidungen. Mir ist das gar nicht so wichtig. Ich weiß, dass Sie nicht mit Absicht, Ihre Maske zu Hause vergisst, wenn wir zusammen Einkaufen gehen. Ihr Fokus liegt nach einem Feedback noch oft auf der Vergangenheit und an ihrem lupenreinen Image, alles richtig zu machen.
Doch wir machen nie alles „richtig“. Wir tun die Dinge, von denen wir glauben, dass Sie von den uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten die beste Option darstellt. Manch einer empfindet da gelegentlich etwas als falsch. Aber nichts ist falsch. Unsere Handlungen haben nur manchmal nicht die gewünschte Konsequenz für alle beteiligten Personen.
Jetzt überlege ich mir gerade, dass ich meine Tochter noch etwas anderes fragen werde: „Was kannst Du denn tun, damit es Dir nächstes Mal anders gelingt?“ Das ist natürlich eine typische Coach-Frage, die meine Tochter nervig finden wird. Aber ich glaube, dass es genau die Frage ist, die sie braucht. Vielleicht kann ich die Frage heute Nachmittag schon stellen…
So… Frage gestellt. Und meine Tochter fand sie gar nicht nervig, sondern hat sich für eine andere Lösung in der Zukunft entschieden … Einfach eine clever denkende Tochter. Da kann ich ja nur stolz sein…
Weggucken ist leicht – Hingucken tut weh
Ich habe einmal eine Führungskraft gecoacht, der das ebenfalls schwerfiel. Sie suchte immer wieder Gründe für Ihr Fehlverhalten. Nur Gründe gibt es immer. Darum geht es aber bei Kritik für ein Verhalten nicht. Dieser Führungskraft gelang es anfangs kaum, zu sehen, worum es ging: Nämlich KÜNFTIG etwas besser zu machen. Und aus der Vergangenheit lernen.
Letztlich läuft es alles auf eine einzige Formel hinaus.
Die Fehler oder noch besser gesagt die suboptimalen Entscheidungen unserer Vergangenheit haben uns alle großartig, toll und erfahren gemacht.
Manchmal ist es noch Work-in-Progress, aber grundsätzlich ist jeder Mensch ein Meisterwerk – mit unterschiedlichen Qualitäten. Obwohl, wenn ich gerade an Ost-Europa denke … fast alle…
Unsere Erfolge sind wichtig und tun uns gut. Aber unsere Fehler und suboptimalen Entscheidungen machen uns bereit für noch bessere Ergebnisse und noch größere Erfolge.
Wie gehst Du mit Fehlern um?
Ärgerst Du Dich über Fehler? Wie schon in Blog-Impuls 294 beschrieben, rutscht mir schon mal ein schwacher Satz raus: „Och nee, wie blöd!“ Aber dann kommt die entscheidende Veränderung: Die Frage direkt im Anschluss: „Wie kann ich jetzt das Beste daraus machen“ Und dann die Entscheidung: „Was lerne ich daraus?“
Alle Entscheidungen sind gut
Warum gelingt mir der Blick in die Zukunft so gut? Weil ich mich wenig mit der Vergangenheit beschäftige. Ich schaue extrem wenig Nachrichten, da die fast nur negativ sind. Übrigens auch aktuell. Das für mich tatsächlich Relevante erfahre ich, wenn auch nicht tagesaktuell.
Was ich tue, ist das Gute der Vergangenheit zu fokussieren: Ich schreibe mehrmals pro Woche in mein Erfolgs- und Dankbarkeitsbuch. Ich hänge Fotos an die Wand von schönen Momenten mit meinen Kindern oder Freunden.
Und ich bereue selten Entscheidungen. Vermutlich kurz schon, wenn ich einen Fehler gemacht habe und dann kommt der Gedanke nach der unmittelbaren Zukunft, was ich denn jetzt am besten daraus mache.
Ich vermute, dass ich das unbewusst beim Handball gelernt habe. Vorn im Angriff einen Ball zu verwerfen ist doof, aber fünf Sekunden später heißt es schon wieder fokussiert zu sein, um den Angriff der anderen Mannschaft abzuwehren. Da bleibt keine Zeit, lange über den Fehler von eben nachzudenken.
Was will ich?
Ich will Zeit sparen. Ich will Lösungen. Ich will meine kostbare Zeit nicht verdaddeln. Ich will Ergebnisse. Ich will Zufriedenheit. Ich will mich freuen. Ich will genießen. Ich will fertig werden. Ich will, dass es funktioniert. Ich will stolz sein auf meine Entscheidungen und mein Ergebnis – jeden Tag.
All das sind meine Gründe für meinen Fokus.
Wo ist Dein Fokus?
Was tust Du, um gute Ergebnisse zu erzielen?
Und am allerwichtigsten: Was tust Du, um zufrieden zu sein mit dem, was ist?
Nochmal diese wichtige Frage:
Was tust Du, um zufrieden zu sein mit dem, was ist?
Mein Coach Dennis sagte vor Jahren zu mir: “You are going to do it anyway, you might as well enjoy it.” So, whatever you do … enjoy it!
Viel Vergnügen beim Genießen Deiner Entscheidungen, Ergebnisse und Erlebnisse.
Dein Markus Jotzo
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