Impuls 322. Wie fühlst Du Dich in Deiner Führungsrolle?
Hä? Wie fühlst Du Dich? Ist der Jotzo jetzt unter die Softis geraten? Nein, die Frage ist ernst gemeint!
Fühlt es sich für Dich gut an, Führungskraft zu sein? Ich liebe diese Rolle. Ich darf Verantwortung übernehmen. Ich darf gestalten. Ich darf Entscheidungen treffen. Und die Ergebnisse fallen komplett auf mich und mein Team zurück.
Das ist der angenehme Teil. Und sonst? Wie fühlst Du Dich, wenn du führst? Wie geht es dir dabei? Fühlst Du Dich souverän, fokussiert, konzentriert bei der Sache, zielorientiert, von einer inneren Leidenschaft angetrieben, mit einer inneren Lust, die Dich mit einem Lächeln auf dem Gesicht Deine Themen anpacken lässt? Weißt Du, dass auch herausfordernde Mitarbeitergespräche dazu gehören und packst diese mit guter Energie und frohen Mutes an? Weißt und akzeptierst Du, dass viel Arbeit auch als Führungskraft normal ist? Hast Du einen Weg gefunden mit Deiner Aufgabenfülle souverän umzugehen?
Alles im Griff oder greift alles um Dich?
Oder fühlst Du Dich getrieben? Rennst Du hektisch von Meeting zu Meeting. Ohne Pausen. Bist Du genervt von ungelösten Problemen und Konflikten und davon, dass Dinge immer wieder länger dauern, als du eigentlich dachtest? Treiben Dich Deine Mitarbeiterthemen an Deine Grenzen, weil sie Dir über den Kopf wachsen? Fehlt Dir der Überblick über Deine Arbeitsberge? So wie bei Reinhard Mey: „Vor mir auf dem Schreibtischt türmen sich Papiere. Höchste Zeit, dass ich davon die wenigsten sortiere. Fang ich von hinten an oder vorn. Völlig wurscht, den Überblick hab ich doch längst verlorn.“ Wer das Lied nachhören möchte, das Lied heißt „Bei Ilse und Willi auf‘m Land“.
Was sind 3-5 wichtigsten Projekte?
Das Ziel ist klar:
- Du bist eine Führungskraft, die sich gut fühlt, in ihrer Rolle mit all den täglichen Herausforderungen. Nur wenn Du Dich dabei gut fühlst, kannst Du Dein Potenzial voll abrufen.
- Du bist eine Führungskraft. Die On-Top-of-Things ist, die den Überblick hat über Aufgaben, Projekte und Prioritäten.
- Du führst schwierige Gespräche souverän, löst aufkommende Konflikte dauerhaft und erarbeitest passende Lösungen.
- Du bist eine Führungskraft, die bewusst abarbeitet und zufrieden damit ist.
- Und Du bist eine Führungskraft, die bewusst die unerledigten Dinge wahrnimmt und auch damit zufrieden ist.
Immer wieder erlebe ich hektische Führungskräfte, die sich kaum Zeit nehmen, die Situation, die Herausforderung, die Emotion eines Mitarbeiters bewusst zu erfassen und sich dann auch bewusst darum zu kümmern. Ja, ich weiß, es gibt immer richtig, richtig viel zu tun. Aber exzellente Ergebnisse erzielen wir nicht, wenn wir alles gut machen, sondern wenn wir unsere 3-5 Prioritäten richtig gut abarbeiten. Unsere 3-5 Prioritäten. Mehr nicht. Und dazu gehören auch die manchmal als nervig betitelten Gespräche über Konflikte und andere Mitarbeiterthemen.
Ist Dir klar, was Deine 3-5 richtig wichtigen Prioritäten sind?
Falls nicht, dann hör jetzt auf zu lesen und schreib Dir jetzt Deine 3-5 wichtigsten Prioritäten auf. Was sind davon Deine Top 3? Jetzt aufschreiben. Papier hilft für Klarheit.
Und klar, Du schaffst Deine 3-5 richtig wichtigen Prioritäten nicht jeden Tag. Auch das ist gar nicht das Ziel. Idealerweise bist Du täglich an Deiner Priorität eins mit Hochdruck dran. So wie ich heute morgen als erstes diesen Blog bzw. Podcast weiterschreibe, damit Du ihn am Sonntagmorgen um 7:00 Uhr hören kannst.
First things first = Second things later
Denn wenn es mal mehr wird bei Prio eins oder zwei, dann darf auch eine Deiner 3-5 anderen Prioritäten warten. Dann darfst Du das Gespräch mit Deiner Führungskraft suchen, um die Prioritäten zu besprechen und um festzulegen, welche Aufgaben für eine bestimmte Zeit zurückgestellt werden.
So ein Gespräch mit Deiner Führungskraft lässt die Führungskultur in Deinem Unternehmen nicht zu? Naja, vielleicht denkst Du, dass das nicht möglich ist. Aber: hast Du es schon einmal ausprobiert? Hast Du Dir schon einmal klar gemacht, wie Du als Führungskraft arbeiten und leben möchtest? Hast Du Dir schon einmal bewusst vor Augen geführt, was Dir in deiner aktuellen Führungssituation gefällt und was Dir in deiner aktuellen Führung Situation nicht gefällt? Oder bist du nur ein guter Soldat, der fleißig abarbeitet?
Bist Du Brain oder Arbeiter?
Nichts gegen Soldaten, die gut abarbeiten. Für Standards sind Soldaten eine sehr gute Sache. Doch die Standards werden immer weniger. Für Standards können wir auch K.I. einsetzen. Wir Menschen sind dann besser als die K.I., wenn wir kreativ bleiben, wenn wir hinterfragen, wenn wir Dinge optimieren. Das kann die K.I. noch nicht so gut wie wir Menschen.
Ein Tipp für so ein Gespräch mit Deiner Führungskraft. Du könntest so etwas sagen wie: „Liebe Chefin, ich mach‘ meinen Job richtig gern. Meine Arbeit und meine Projekte gefallen mir richtig gut. Ich mache auch gern hier und da Überstunden. Ich denke, das gehört dazu. Aber ich möchte ab sofort keine Nachtschichten mehr machen. Ich merke, das tut mir nicht gut … Ich möchte meine Arbeit gern machen und ich merke, dass mir das gerade etwas verloren geht. Darüber möchte ich mich gern mit Dir austauschen.“ Und das Wort ‚Nachtschichten‘ ersetzt Du mit den Begriffen, die auf Deine Situation passen. Und dann erörtert Ihr gemeinsam, wozu Du bereit bist und wozu eben nicht. Und was jetzt der Fokus ist für möglichst gute Ergebnisse bei Deinen mit Deiner Führungskraft abgesprochenen Prioritäten.
Wenn Du mehr wissen willst, wie Du solche Gespräche führst, dann habe ich noch einen Tipp für Dich am Ende dieses Blog. Es ist ein Angebot für ein kostenloses Live-Online-Training zum Thema „In 5 Schritten Konflikte nachhaltig lösen“.
Nachdenken – anstrengend, aber nützlich!
Wann hast Du Dich das letzte Mal hingesetzt für 1 Stunde und Dir die Frage gestellt „Ist das, was ich hier mache, richtig für mich? Das Beste? Das Passendste? Setze ich hier die richtigen Prioritäten? Im Job? In meinem Leben?“ Ich bin davon überzeugt: viele Menschen tun das viel zu wenig. Auch ich habe das viel zu selten getan, als ich noch angestellt war als Führungskraft im Marketing und Vertrieb bei Unilever. Insgesamt neun Jahre habe ich das einfach durchgezogen und alles weggearbeitet, was mir vor die Flinte kam. Bis ich innegehalten habe und mich gefragt habe, ob ich das so weitermachen möchte.
Ich wollte nicht. Weitermachen schon. Aber nicht in dem Beruf. Und heute 20 Jahre später arbeite ich sehr zufrieden selbstständig mit Menschen wie Dir, um Dir das Leben in Deiner Führungsrolle ein großes Stück leichter zu machen. Ich unterstütze Führungskräfte, die sich selbst nicht helfen können. Weil es ihnen nicht gelingt, sich selbst wie Münchhausen am Schopf zu packen und aus dem Sumpf zu ziehen.
Wir alle wissen: das ist auch gar nicht möglich. Theoretisch können wir schon alles allein schaffen. Aber allein dauert es immer länger – falls es denn klappt – und ist häufig nicht so gut. Und anstrengender ist es allein auch.
Als ich während meiner Unilever-Zeit mal eine große Herausforderung im Job hatte – es gab Kollegen, die wegen meiner forschen Art nicht mehr mit mir zusammenarbeiten wollten –, stand meine Führungskraft hinter mir und hat mir einem Coach über die Personalabteilung organisiert. Nach drei bis vier Monaten war mein Problem verschwunden. Das hätte ich allein niemals hinbekommen.
Wir können es schlechter allein schaffen, wenn wir etwas verändern wollen. Wir können über Monate und Jahre herum tüfteln uns mit Büchern aufschlauen. Eine sehr gute Idee. Aber von anderen Menschen, von guten Lehrern, von Mentoren, von Coaches zu lernen ist ein Quantensprung. Im August fahre ich wieder für eine Woche zu einer solchen Weiterbildung nach Österreich. Ich freue mich schon jetzt wie Bolle und weiß, dass ich mit anwendbaren Werkzeugen im Gepäck wiederkommen werde… Für mich und meine Kunden. Die Geschwindigkeit meiner Entwicklung ist dadurch nicht doppelt so schnell, sie verzehnfacht sich sogar.
Wie tickst du? Gibst du einen Teil deines Gehalts für Bücher, Coaching, Online-Trainings und Weiterbildungen? Oder investierst du dein Geld lieber in Urlaub, Klamotten und Dein neues Auto?
Wie möchtest du leben? Und vor allem: wie möchtest Du Dich fühlen als Führungskraft? Für mich war es jahrelang das Ziel, mich gut zu fühlen mit den Dingen, die ich schaffe UND mit den Dingen, die ich nicht oder die ich noch nicht geschafft habe. Oft war ich unzufrieden mit den Bergen, die noch vor mir lagen oder aufs Büro und meine Inbox verteilt waren. Mein erstes Buch „Loslassen für Führungskräfte“ habe ich quasi über mich selbst geschrieben. Wie ich meine eigenen Loslassen-Herausforderungen bewältigt habe.
Loslassen und Fokus sind für mich die beiden wichtigsten Fähigkeiten als Führungskraft. Zusammen mit einer dritten, entscheidenden Tätigkeit.: Nein sagen. Nein sagen ist genauso wichtig, wie Ja sagen. Sagst Du hier und dort immer wieder bewusst Nein? Oder bist Du eben der o.g. fleißige Soldat?
Erinnerst du dich noch an die Episode 1 des „Führen wie ein Löwe“-Podcasts? Erinnerst du dich noch an die drei Flaschen Orangensaft und die zwei Gläser? Falls nicht, dann hör Dir Episode eins nochmal an. (Ich spreche in den ersten Episoden etwas komisch, aber der Inhalt ist immer noch gut.)
Die Gretchenfrage für Dich: Wie möchtest Du Dich fühlen?
Wenn du dich gut fühlen möchtest in deiner Rolle als Führungskraft.
Wenn du zufrieden sein möchtest mit dem, was Du am Tag geschafft hast, wenn du nach Hause gehst.
Wenn du abends noch ausreichend Energie haben möchtest für Deine Hobbys, Deine Lieben und vor allem: für Dich selbst.
Dann buch‘ dir gern einen 45 Minuten Strategie-Call mit mir. Aber Achtung! Bitte buche dieses Gespräch nur, wenn Du wirklich etwas verändern möchtest. Wenn Du Antworten suchst. Dann bekommst Du konkrete Umsetzungstipps von mir. Ich freue mich auf Dich in Deinem Analyse- und Strategie-Call mit mir! Hier klicken.
Ich wünsche Dir, dass Du Dich gut fühlst als Führungskraft.
Denn genau dann kannst Du Dich voll reinknien und die Ergebnisse erzielen, die Du Dir wünscht.
Rock’n‘Roll, Dein Markus
PS:
Und komm gern vorbei in meinem nächsten Live-Online-Training. Das Thema diesmal: „In 5 Schritten Konflikte nachhaltig lösen“. Konflikte mit oder zwischen Deinen Mitarbeitenden, mit Deinen Kollegen oder Deiner Führungskraft. Und ja, diese Prinzipien kannst Du dann auch privat einsetzen. Das Live-Online-Training findet statt am kommenden Donnerstag, den 27. Juli 2023 von 18:30 bis 19:45 Uhr. Donnerstag, 27. Juli, 18:30 bis 19:45 Uhr. „In 5 Schritten Konflikte nachhaltig lösen“. Hier registrierst Du Dich kostenfrei.
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Auf bald!
Foto von Javier Allegue Barros auf Unsplash