Impuls 357. Mit KI kinderleicht führen.

Stell Dir vor, Du lernst als Erwachsener Fahrradfahren – und hast Zugriff auf das komplette Wissen von ChatGPT.
Für brenzliche, herausfordernde Situationen lernst Du bei ChatGPT: Verlagere das Gewicht etwas von links nach rechts, wenn Du ein leichtes Ungleichgewicht in der linken Hüfte spürst. So fällst Du nicht nach links. Wenn Du dann plötzlich über einen kleinen Stein fährst und Du dann drohst nach rechts zu fallen, verlagerst Du etwas stärker und etwas plötzlicher das Gewicht auf die andere Seite.
Selbstverständlich hat ChatGPT auch exzellente Tipps für Glatteis, Laub im Herbst und plötzliche Windböen.
Wirklich praktisch – diese KI-Tipps. Und wenn Du neugierig sein solltest, diese Tipps gibt’s tatsächlich bei ChatGPT.
Gut gemeint – wenig hilfreich
Nur – diese Tipps werden Dir wenig nützen.
Weil Wissen ohne Erfahrung wie eine schlechte Landkarte für ein für Dich unbekanntes Gebiet ist.
Doch Lernen, wie zum Beispiel Fahrradfahren, funktioniert anders. Du fährst los, Du fällst, dann stehst Du wieder auf und fährst vorsichtig weiter. Wer nie umfällt, lernt nicht und geht weiterhin zu Fuß.
Naja, Du lernst Fahrradfahren halt aus Fehlern über viele Jahre und wirst so immer besser. Wenn ich auf meine Mountainbike-Wochenenden mit meinen Freunden fahre, erleben wir immer wieder herausfordernde Passagen und auch Stürze. Auch nach 50 Jahren Fahrrad-Erfahrung.
Fahrrad fahren lernen und Führen lernen – wo liegt der Unterschied?
Was, wenn Du jetzt die KI nutzt, um Dich als Führungskraft auf ein schwieriges Gespräch vorzubereiten?
Also, Du führst ein Gespräch mit einem Mitarbeiter, der seit Wochen schlechte Leistungen produziert: Dank ChatGPT kennst Du viele Theorie-Tipps. Doch plötzlich merkst Du, wie Deine Stimme laut wird und Dein Mitarbeiter immer weniger spricht. Offensichtlich schüchterst Du mit Deinem Verhalten ein.
Die Theorie der KI ist hilfreich – aber Deine Erfahrung, Dein Fingerspitzengefühl, Deine Wortwahl und Sprechmodus entscheiden über Motivation Deines Mitarbeiters oder Dienst nach Vorschrift.
Die Tipps der KI sind wertvoll, aber – wie beim Fahrradfahren lernen – kannst Du die volle Kraft der Tipps nicht ausfahren. Es fehlt Dir an Erfahrung. Erfahrung entsteht durchs Tun und Durchleben der Materie, in der Du meisterhaft sein willst. Da gibt es keine Abkürzung.
Und ein zweites Manko haben die Tipps von ChatGPT für Deine Führungskompetenz.
ChatGPT stellt sich nicht auf Deinen Typ ein, mit den entsprechenden Nuancen ein. Und auch nicht auf die Nuancen Deines Mitarbeiters. Und nicht auf die Nuancen, die plötzlich im Gespräch auftauchen.
Gut gemeinte Tipps der KI
Vielleicht sagt Dir auch die KI: „Geh empathisch auf Deinen Mitarbeiter ein.“
Und Du denkst: ‚Mach’ ich doch schon die ganze Zeit!‘
Empathie … das kennt auch die KI – theoretisch
Wenn Empathie Dein Thema ist, dann empfehle ich Dir übrigens das brandneue Buch von Brene Brown „Strong Ground“.
Brene nennt verschiedene Beispiele, welche Aussagen vielleicht empathisch gemeint sind, es aber überhaupt nicht sind und daher eher schlecht wirken.
Zwei Beispiele aus Brenes Buch:
Beispiel 1:
Lösungen vorschlagen ist keine Empathie. Empathie bedeutet verbal nachzuvollziehen, wie es der anderen Person geht, aber nicht gleich für die Situation eine Lösung vorzuschlagen. Natürlich sprichst Du irgendwann über Lösungen als Führungskraft. Aber Empathie kommt VOR der Diskussion von Lösungsansätzen.
Beispiel 2:
Wenn Du denkst ‚Oh, Mann, warum hast Du mir das nicht schon vorher erzählt.‘ und das auch aussprichst, dann verhältst Du nicht empathisch, sondern vorwurfsvoll. Auch wenn Du es gut meinst.
Die Realität braucht mal empathisches Zuhören, mal eine klare Ansage.
Wie viel Empathie Dein Mitarbeiter gerade im Gespräch braucht, spürst Du erst, wenn Du die Erfahrung gesammelt hast – nicht, wenn’s Dir die KI sagt.
Dein Hineinfühlen in die vielen emotionalen Facetten Deiner Mitarbeitenden, Dein Entscheiden, Dein Herausfordern von Menschen, Dein Verantwortung-übernehmen – das bleibt Deine Aufgabe. Das nimmt Dir niemand ab.
Einer der häufigsten Fehler von Führungskräften
Und noch ein Tipp: Vielleicht kennst Du die Situation, dass Du denkst oder es einer anderen Führungskraft erzählst „Der Mitarbeiter ist irgendwie schwierig.“
Denk‘ niemals – jedenfalls nicht, wenn Du immer besser werden möchtest –, dass Dein Mitarbeitender ‚schwierig’ ist.
Kein Mensch ist schwierig.
Wenn Du Deinen Mitarbeitenden ‚schwierig‘ findest, dann hast Du noch nicht den richtigen Weg entdeckt, wie Du ihn gut führen kannst.
Ja, manche Mitarbeitenden stellen große Herausforderungen an Dich als Führungskraft. Das erlebe ich quasi täglich im Coaching mit Führungskräften.
Aber wie heißt es so schön ‚Auf jeden Topf passt ein Deckel‘. Da darfst Du dann also kommunikative Fähigkeiten entwickeln, auch herausfordernde Gespräche zu meistern.
Aber bezeichne niemanden jemals pauschal als ‚schwierig’. Dann gibst Du Deine Verantwortung für sehr gute Gesprächsergebnisse ab. Wenn Du stattdessen denkst: „Dieser Mitarbeitende ist FÜR MICH noch schwierig“, oder: ‚Ich darf noch einiges lernen als Führungskraft‘, dann machst Du Dich handlungsfähig.
Es gibt Rezepte – auch für Dich
Vielleicht kannst Du keine Schwarzwälder Kirschtorte backen. Ich auch nicht. Denn ich habe nie ein Rezept gesucht, gefunden und ausprobiert eine solche leckere (zuckerverseuchte) Torte zu backen.
Aber mit einem Rezept, Übung und etwas Mühe könntest Du eine gute Torte hinbekommen.
Das Gleiche gilt für Deine Führung.
Es gibt Rezepte. Es gibt rhetorische Tipps und Techniken, die wirken.
Diese darfst Du lernen, ausprobieren und immer besser werden.
Du darfst aus diesen vielen Tipps und Techniken diejenigen heraussuchen, die für Dich, den Mitarbeitenden, die Situation und die aktuelle Herausforderung passen.
Da kann Dir auch die KI helfen, klar.
Auch ChatGPT ist schon prima. Probier’s ruhig mal aus.
ChatGPT, YouTube und die Summe aller Podcasts auf diesem Planeten enthalten kostenlos alles Wissen, was Du brauchst, um als Führungskraft exzellent zu sein.
Was es braucht, ist Dein Ausprobieren und Deine wachsende Erfahrung, Jahr für Jahr, um immer besser zu werden.
Profis unterstützen zu Bestleistungen
Wenn Du das für Dich passende Wissen gezielt für Dich aufsaugen möchtest, dann meld’ Dich gern bei mir.
Ich liebe es, einzelne Führungskräfte im Coaching kompetenter zu machen: Sodass schwierige Gespräche nicht mehr schwierig, sondern mit erlernten, praxiserprobten Techniken wunderbar zu meistern sind.
Ich liebe es, im Training Führungskräfte durch ein passendes Trainings-Programm fit zu machen für solche Herausforderungen wie Change – mit oder ohne KI –, Motivationssteigerung und die Fähigkeit, Konflikte zu dauerhaft zu lösen.
Und ich liebe es, in Vorträgen und Keynotes Führungskräfte zu inspirieren zu neuem Denken, neuen Herangehensweisen und neuen Perspektiven.
KI hilft mir, meinen Arbeitsalltag als Speaker und Coach besser zu meistern.
Aber Erfahrung macht mich erfolgreich: Meine Erfahrung über 25 Jahre als Führungskraft und über 20 Jahre Erfahrung als Coach.
Und so ist es auch bei Dir.
Deine Erfahrung wird Dich von Jahr zu Jahr besser machen.
Der Booster für Dich: Überlege Dir: Welche eine Fähigkeit möchtest Du Dir im neuen Kalenderjahr aneignen?
Vielleicht richtig gut Netzwerken zu können.
Oder herausfordernde Mitarbeitergespräche virtuos meistern können.
Das ist alles kein Hexenwerk.
Warum gehe ich jedes Jahr auf mehrere Weiterbildungen?
Weil ich jedes Jahr besser werden will.
Was ist mit Dir?
Wartest Du, dass Dein Arbeitgeber Dich auf eine Weiterbildung schickt oder Du ein Coaching machen ‚musst‘, weil etwas nicht läuft? Oder investierst Du selbst in Dein Lernen und in Dich?
Warte nicht auf Deinen Arbeitgeber, investiere vor allem Deine Zeit in Dich.
Dein Wachstum = Dein Erfolg
Der ideale Weg sieht so aus:
- Arbeite immer wieder für einen konkrete definierten, längeren Zeitraum an einem konkreten für Dich wichtigen Lernthema. Z.B. für ein Kalenderjahr mit monatlichem Fortschritts-Check.
- Lass Dich unterstützen von YouTube, KI und einem Coach. Du wirst dadurch deutlich schneller lernen.
- Investiere das Wertvollste, was Du hast. Ja, vielleicht auch Geld, aber vor allem Deine Zeit.
Erfahrung auf Knopfdruck gibt’s nicht. Nicht beim Fahrradfahren und nicht bei Deinen Führungs-Kompetenzen. Also, setzt Dich aufs Fahrrad und trainiere Deine Kompetenzen. Aber bitte nicht allein. Das ist der steinigste, längste und anstrengendste Weg. Und viele Ziele wirst Du allein nicht erreichen.
Und wenn Du mehr willst, dann meld‘ Dich bei mir und lass uns in einem Termin klären, welche Unterstützung Du von mir, z. B. in einem Einzel oder Gruppen-Coaching-Programm erwarten kannst. Sodass Deine Lernkurve nicht mehr linear, sondern exponentiell verläuft.
Hier der Link für einen Gesprächs-Termin mit mir.
Führen wie ein Löwe.
Dein Markus Jotzo
PS: Und nochmal: wenn Du wirklich besser werden möchtest – gern auch allein, ohne Coach – dann definiere ein schriftliches Ziel und überprüfe einmal im Monat Deine Fortschritte. Nur dann machst Du zügig Fortschritte. Sonst daddelst Du herum und machst eben auch nur kleine Fortschritte. Und das wär‘ ja doof bei einer so ehrgeizigen Person wie Du es bist!



