Impuls 126. Vorsicht, Ansteckungsgefahr!
Eine einzige, kurze Begegnung kann Ihre heutige Stimmung verändern – vielleicht sogar Ihr Leben.
So ging es mir einmal kurz nach der Einführung des Wochenendtickets der Deutschen Bahn Mitte der 90er Jahre – für wenig Geld durch ganz Deutschland. Klar, der Zug war völlig überfüllt, überall genervte Passagiere und Hitze im Zug. Da kam der Schaffner ins Abteil, begrüßte alle Leute herzlich, machte Quatsch mit den Kindern und gab freundlich Auskunft.
Ich fand das toll zu sehen, wie gern er seinen Job macht und dabei auch noch gute Laune verbreitet. Er war einfach voller Leidenschaft dabei. Überaus traurig finde ich es dann, wenn ich im Gegensatz dazu Menschen sehe, die ihrem Job gleichgültig gegenüber stehen oder ihn sogar überhaupt nicht leiden können. Das ist vergeudete Lebenszeit, wenn Sie sich jeden Tag ins Büro zwingen und keine Freude an Ihrem Beruf haben. Warum sollten Sie sich mit einem Leben zufriedengeben, das keine positiven Gefühle in Ihnen hervorruft?
Für mich gilt grundsätzlich: Was auch immer Sie tun, tun Sie es mit Leidenschaft. Das klingt geschwülstig. Meine ich auch genau so.
Finden Sie heraus, was Ihre Leidenschaften sind. Stellen Sie sich morgens die Frage, wie gern Sie Ihren Job auf einer Skala von 1 bis 10 machen. Wenn Sie nicht auf 9 oder 10 kommen, ist das zu wenig! Also fragen Sie sich, woran das liegt: Sind es die Kollegen oder der Chef, die Ihnen die Freude an der Arbeit rauben? Machen Sie zu viele Überstunden? Oder sagt Ihnen die Branche nicht zu, in der Sie tätig sind?
Egal, was der Grund ist – finden Sie heraus, was Sie gern machen und wo Ihre Leidenschaften sind. Und dann gehen Sie ihnen nach.
Natürlich ist es bequemer, einfach in der aktuellen Situation zu bleiben. Gehen Sie stattdessen lieber in Ihre Überforderungszone. Machen Sie etwas, was Sie noch nie gemacht haben, probieren Sie Dinge aus, die Ihnen vielleicht sogar Angst einjagen. Wer weiß, möglicherweise entdecken Sie dort ganz ungewohnte Leidenschaften, die Ihr Leben komplett positiv verändern. Und das gilt nicht nur für den Job, sondern für alle Bereiche im Leben – Freundschaften und Partnerschaften zum Beispiel. Denn es ist auch eine Verschwendung, Beziehungen zu führen, die nicht Ihre Leidenschaft entfachen. Und wer will schon ein leidenschaftsloses Leben? Also ich nicht. Und Sie bestimmt auch nicht, oder?
Leidenschaft tut nämlich nicht nur Ihnen selbst gut, sondern beeinflusst auch Ihr Umfeld in positiver Weise. Sie ist nämlich ansteckend. Sie erzeugt gute Energie, die sich dann auf das Umfeld überträgt. So wie die gute Laune des Schaffners, die die Stimmung im ganzen Abteil gehoben hat. Ja, wie Sie in eine Situation hineingehen, beeinflusst nicht nur Ihr eigenes Erlebnis, sondern auch das Ihres Umfelds.
Das habe ich selbst auch erfahren. Ich ging mit meiner Frau zu einer Geburtstagsfeier im Freundeskreis, hatte schlechte Laune und keine Lust. Ich führte kaum ein Gespräch und der Abend war für mich … durchschnittlich. Bevor wir uns das nächste Mal im genau gleichen Kreis wieder trafen, meinte meine Frau zu mir: „Markus, sei doch mal offen und freu dich auf den Abend.“ Ich beschloss, so an den Abend ranzugehen und hatte letztlich eine Menge Spaß und intensive Gespräche.
Was ich damit sagen will: Wenn Sie mit guten Gedanken und positiver Stimmung an Ihr Privatleben und Ihren Job herangehen, beeinflussen Sie nicht nur Ihr eigenes Leben, sondern auch das Leben ihrer Mitmenschen positiv – weil Sie sich auf Ihre Kunden, Kollegen, Freunde, Partner und Kinder einlassen und etwas Positives bei ihnen bewirken können. Und schon allein das ist es wert, die eigene Leidenschaft zu entfachen, finden Sie nicht auch?
Also: Auf einer Skala von 1 bis 10 – wie gerne machen Sie Ihren Job? Wie gerne sind Sie in Ihrer Beziehung? Wie gerne verbringen Sie Zeit mit Ihren Freunden oder Ihrer Familie? Wenn Sie jetzt bei 8 oder weniger sind, dann tun Sie etwas, um die Situation zu verändern – und zwar noch heute!
Übrigens: Wenn Sie sich richtig von guter Laune anstecken lassen wollen, schauen Sie unbedingt dieses Video an: