Impuls 148. #niezuvorgemacht – Neues wagen gegen die Angst
Puh, ich will keinen Hehl daraus machen: Ich habe Angst. So richtig Schiss. Letzte Woche habe ich es Ihnen angekündigt: Ich werde das Portemonnaie zu Hause lassen und vier Wochen lang ohne Geld durch Deutschland trampen. Das Ziel: in meiner Überforderungszone schnell und effektiv wachsen, weil ich etwas wage, das ich nie zuvor gemacht habe. Und: Ich möchte andere Menschen inspirieren, ebenfalls mutig und tatkräftig durch ihre Welt zu gehen und spannende Chancen zu ergreifen und zu nutzen.
Schnorren mit Gegenleistung
Mein Ziel steht felsenfest. Aber manchmal komme ich schon so ins Zweifeln angesichts meiner eigenen Courage. Nicht wegen des Trampens, das habe ich als junger Kerl mehr als einmal gemacht. Aber quer durch ganz Deutschland – nun, das ist jetzt doch neu.
Und was meinen Magen vor allem flattern lässt, das ist die konstante Suche nach Essen und einem Schlafplatz. Permanent Leute anschnacken, anquatschen, anbetteln – machen das nicht normal die Leute, von denen ich selbst dann ganz schnell genervt bin?
Klar, ich habe im Gegenzug etwas zu bieten: Ich unterstütze Menschen darin, ihre Ziele und Träume zu entdecken und ihnen näher zu kommen. Und ich denke, das ist kein unwesentliches Angebot. Aber trotzdem habe ich mordsmäßigen Schiss davor, wahllos Leute anzusprechen und sicherlich immer wieder auch abgelehnt zu werden. Oder noch schlimmer: dass die Menschen glauben, ich sei ein reiner Schnorrer, der ihnen keine Gegenleistung für Ihre Hilfe bietet.
Mit Frust ans Ziel?
Das riecht nach Frust – und davon werde ich auf dieser Reise wohl genug erleben. Vielleicht gibt es mal eine Nacht oder mehrere, in denen ich nichts finde und niemand mich bei sich zu Hause schlafen lässt. Vielleicht werde ich hungrig sein und nichts zu essen haben. Vielleicht werde ich Tages- oder Streckenziele nicht erreichen. Und wenn ich daran denke, habe ich in der Magengegend ein Gefühl, das mir gar keinen Spaß macht.
Doch dann muss ich mir an die eigene Nase fassen: „Markus, sagst du nicht immer, dass Menschen viel mehr scheitern sollten, um zu lernen?“ Stimmt, da hat er recht, der Gedanken-Markus aus meinem Hinterkopf. Wer etwas Neues wagt, das er so nie zuvor gemacht hat, der springt nun mal kopfüber in seine Überforderungszone. Der scheitert dabei womöglich, weil die Aufgabe zu groß und zu hoch gegriffen war, aber am Ende geht er doch immer mit einer Lehre raus – und lernt damit doppelt so schnell wie jeder, der sich mit Netz und Sicherheitsgurt nur Schrittchen für Schrittchen vorwagt.
Lust auf eine neue Erfahrung
Deshalb: Ja, ich habe Schiss. Da ist viel Ungewissheit, viel Unsicherheit, viel Aufregung. Aber ich weiß, dass es sich lohnt. Und ich freue mich jetzt schon auf die vielen spannenden Menschen, die ich unterwegs treffen werde.
Und vielleicht mögen Sie mir ja einen Teil meiner Angst nehmen: Ich bin noch auf der Suche nach mutigen Menschen, die bereit sind, einem Wildfremden eine Mahlzeit oder ein Bett zur Verfügung zu stellen – irgendwo auf der Route zwischen Hamburg und der Zugspitze.
Haben Sie Lust? Dann wagen auch Sie es und tun Sie etwas, das Sie nie zuvor gemacht haben. Melden Sie sich auf Facebook oder per E-Mail bei mir. Und lassen Sie uns gemeinsam an der Erfahrung wachsen!