Impuls 161. High five und Daumen hoch – woher die beste Anerkennung kommt
Ich erwartete Anerkennung für meinen Mut und bekam das: „Du musst dich echt nicht dafür schämen. Gekündigt zu werden, kann jedem passieren.“
Bitte was?
Ich dachte damals, ich hätte nicht richtig gehört, als das ein ehemaliger Kollege über meine Entscheidung sagte, die Firma zu verlassen. Also nochmal: Ich hatte mich aus freien Stücken entschieden, mich selbstständig zu machen. Anerkennung dafür von meinem Gegenüber? Keine Spur.
Ich habe noch versucht, es richtig zu stellen, aber mein Kollege hörte gar nicht hin – er hatte sich schon seine Wahrheit im Kopf zusammengebaut.
Das Motiv dahinter
Ja, zugegeben, im ersten Moment fuchste es mich, dass er die Tatsachen verdrehte. Denn ich wollte von ihm natürlich Anerkennung für meinen mutigen Schritt. Doch dann habe ich mir wieder bewusst gemacht, dass das vergebene Mühe ist – weil hinter einem solchen Verhalten ein klares Motiv steckt, das es zu erkennen heißt.
Vielleicht habt ihr das auch schon erlebt: Ihr setzt einen Fuß auf einen neuen Weg oder habt etwas Tolles erreicht und eure Mitmenschen kommentieren es abwertend. Das Motiv dahinter ist einfach: Eure Mitmenschen machen euch schlecht und verweigern euch jegliche Anerkennung, um sich selbst höher zu setzen, um selbst kein schlechtes Gewissen zu bekommen. Dadurch fühlen sie sich besser. Macht euch bewusst, dass die mangelnde Anerkennung, die euch da entgegengebracht wird, gar nichts mit euch zu tun hat, sondern mit ihrer eigenen Angst, nicht gut genug zu sein.
Und bei diesen Mitmenschen strebt ihr danach, Anerkennung zu erlangen? Wirklich? Besser nicht. Holt euch eure Anerkennung lieber aus einer anderen Quelle.
Die Quelle der Anerkennung
Natürlich fühlt es sich gut an, wenn euch der Kollege, die Eltern oder Freunde auf die Schulter klopfen, und zu spüren, dass die Außenwelt eure Leistung mit Anerkennung würdigt. Das darf aber nicht euer Motiv sein. Denn wenn ihr euch davon abhängig macht, werdet ihr euch daran hindern, voranzukommen. Euer Motiv, euer Ziel zu erreichen, sollte das Ziel an sich sein.
Schöpft die Anerkennung für eure Leistungen stattdessen aus euch selbst. Klopft euch doch ganz einfach selbst mal auf die Schulter oder gebt euch selbst ein „Daumen hoch“. Es ist EUER Ziel, das ihr erreichen wollt, also könnt ihr euch auch selbst loben, wenn ihr erfolgreich wart und einen neuen Meilenstein erklommen habt. Ja, ihr könnt mit euch selbst einklatschen und freudig „High five“ jubeln. Schaut nicht länger auf die anderen, sondern auf euch selbst.
Gut gemacht!
Obwohl ich damals nach dem Gespräch mit meinem Kollegen erst mal irritiert war, hatte ich doch bald wieder den Blick auf mich selbst gefunden. Ich fand meine Entscheidung, die selbstständige Tätigkeit als Trainer und Coach anzufangen und Menschen zu unterstützen, mutig und für mich richtig. Wenn das nicht in das Weltbild meines Kollegen passte und er keine positiven Worte der Anerkennung dafür finden konnte – sein Thema. Ich habe meine eigene Anerkennung und meine Zufriedenheit, noch heute.
Wenn euch auch mal wieder so ein Wind von fehlender Anerkennung entgegenweht, denkt daran: Euer Lebensziel kann es doch nicht sein, anderen zu gefallen. Es geht darum, euer eigenes Leben nach euren Werten und Wünschen zu gestalten.
Ihr packt jedes Mal aufs Neue eure Ziele mit Mut und Kraft an – und das allein ist schon eure eigene Anerkennung wert.
Die Anerkennung der anderen ist dann ein schöner zusätzlicher Nebeneffekt.
1 Kommentar
Sehr geerntet Herr Jotzo,
Ich heiße Sabine und bin 45 Jahre jung.Meine Freundin Nancy hat mir ganz begeistert von ihrem zwei tägigem Seminar mit ihnen berichtet.
Ich habe mit viel Neugierde und Spannung ihren Erfahrungen damit zugehört und Fragen gestellt wie es ihr mit diesen neuen Erkenntnissen geht.
Ich selber arbeite seit vielen Jahren mit vielen Dingen die sie vermitteln ,positives Denken, Ziele setzen .. alles in einem ,ich bin sehr zufrieden
Natürlich hab auch ich mal kleine Hänger die mir dann ja deutlich machen das da wohl etwas in mir arbeitet und was ich dann daraus machen kann.
Trotzdem habe ich ein Anliegen ! Ich bin sehr dafür das ich nichts mehr mache um anderen Menschen zu gefallen ,das sie mich deshalb mögen müssen ..das es vorallem auch mir dabei gut gehen,mir kommt es nur bei manchen Menschen in meinem Umfeld ( von denen ich mich inzwischen auch sehr mutig verabschiedet habe ) so vor das sie diese gutgedachten/gemeinten Dinge für mein Empfinden sehr egoistisch und rücksichtslos nutzen.Ich meine damit ohne Rücksicht auf andere ,ohne an die Konsequenz ,den Schmerz dabei für andere zu denken.Lebensmotto ,ich nehme mir das was mir zu steht ….das hat für mich nichts mehr mit gesunder Achtsamkeit zu tun .Diese Menschen sorgen für sich jedoch auf was für eine Art und Weise ?….. (ich habe eine Rechtschreibschwäche und bitte diese zu entschuldigen)
P.S. Das diese Menschen mir in ihrer eigenen Fürsorge etwas voraus haben beantworte ich mir gerade auch wieder selber … trotzdem interessieren mich du Erfahrungen,andere Meinungen.Reflexion. DANKE ?