Impuls 56. Vertrauen in Mitarbeiter oder lange Nächte im Büro
Vor einigen Wochen sagte ein Kunde, Inhaber einer erfolgreichen Werbeagentur, zu mir:
„Am liebsten wäre mir, etwa um 10 Uhr zur Arbeit zu kommen, einige Meetings mit meinen Führungskräften abzuhalten und dann um 15 Uhr wieder zu gehen, weil meine Leute alles im Griff haben.“
Momentan sieht es bei ihm eher so aus:
Arbeitszeiten von 10-12 Stunden – wenn’s gut läuft.
Die meisten Entscheidungen gehen über seinen Schreibtisch.
Die Mitarbeiter gehen kaum Risiken ein und delegieren ihre Verantwortung nach oben.
https://www.youtube.com/watch?v=b8O86MNrjrs
Leider ist das eine sehr typische Situation in einem mittelständischen Unternehmen.
Die Chefs, die den Laden selbst hochgezogen haben, waren und sind sie bis heute für alles verantwortlich.
Sie entscheiden alles selbst, schließlich ist das Unternehmen ihr „Baby“.
Die kreative Energie in den unteren Ebenen verkümmert und Mitarbeiter denken nur geringfügig mit.
Und das liegt zum großen Teil an den Chefs selbst. Sie meinen es zu gut. bit.ly/1duOlUa
Führungskräftetraining für erfolgreiche Geschäftsführer
Um das Potenzial der Mitarbeiter zu nutzen, bedarf es in mittelständischen Unternehmen meist zahlreicher Veränderungen.
Und diesen Veränderungen steht so einiges im Wege.
Gewohnheiten.
Ehrgeiz.
Perfektionismus.
Die wichtigste Veränderung jedoch ist, das Vertrauen in die Fähigkeiten der Mitarbeiter auszubauen. bit.ly/1eOggfG
Das zu erreichen ist nicht leicht, aber möglich.
Sie als Führungskraft müssen zunächst den Willen zu Veränderung haben.
Denn der Fisch stinkt vom Kopf her.
Aber der Karren wird auch vom Anführer vorangetrieben.
Drei Schritte für ein mitdenkendes und Verantwortung tragendes Team.
1. Das Thema „Intensität der Delegation und Entscheidungen treffen“ offen ansprechen.
Holen Sie die Sichtweise über den Status quo von allen Beteiligten ein, ebenso wie deren Wünsche für die Zukunft.
2. Vereinbarung und Umsetzungsplan
Treffen Sie Vereinbarungen mit Ihren Mitarbeitern und entwerfen Sie einen Umsetzungsplan für die nächsten 12-18 Monate.
3. Diesen Plan intensiv einmal im Monat beackern
Klären Sie die folgenden drei Fragen:
Was haben wir im letzten Monat erreicht?
Was haben wir im letzten Monat – entgegen unserem Plan – nicht erreicht?
Was nehmen wir uns für den kommenden Monat vor?
Die meisten scheitern an Schritt 3., da alte Gewohnheiten mächtig und das Tagesgeschäft eine magische Anziehungskraft besitzt.
Für die Umsetzung von Schritt 3 sind also viel Disziplin und Durchsetzungsstärke erforderlich.
Ein Tipp für Ihr tägliches Vertrauen:
Wenn Sie Verantwortung neu an Mitarbeiter abgeben, dann kontrollieren Sie nicht immer dann, wenn Ihnen danach ist.
Vereinbaren Sie stattdessen mit jeder Delegation einen Zeitpunkt für einen Schulterblick mit konkret definierten Meilensteinen, die zu erreichen sind.
Wenn Ihr Mitarbeiter schon mehr Erfahrung hat, fällt die Häufigkeit der Schulterblicke geringer aus.
Bei weniger Erfahrung führen Sie häufiger Schulterblicke durch.
Am Ende eines jeden Gesprächs legen Sie den Zeitpunkt für den nächsten Schulterblick und das Ergebnis fest, das Sie erwarten.
Erlauben Sie Ihrem Mitarbeiter aber auch zwischendurch Fragen zu stellen.
Sie als Chef halten brav die Füße still, bis der Zeitpunkt für den nächsten Schulterblick gekommen ist.
So geben Sie erfolgreich und schrittweise ab.