Impuls 96. Universaltalent Winterkorn übt das Delegieren
Martin Winterkorn hat sich den VW-Konzern Untertan gemacht.
Dann hat er das Unternehmen von Erfolg zu Erfolg geführt.
In 2013 schließlich machte der Konzern mehr Gewinn als je ein anderes deutsches Unternehmen zuvor.
Ein Ergebnis, dass natürlich Martin Winterkorn und seiner Arbeit zu verdanken ist.
Doch auch die Leistungsfähigkeit eines Wunderknabens ist begrenzt.
Deshalb behält er nun zwar das Amt des Vorstandsvorsitzenden, das er seit 8 Jahren innehat.
Gleichzeitig gibt er den Markenvorsitz an Herbert Diese ab, der bei BMW Milliarden sparte: Manager magazin, Januar 2015 http://bit.ly/1xnKlHK
Winterkorn hat somit eine wichtige Führungstugend befolgt: Er hat losgelassen.
Loslassen und abgeben ist en vogue
Jeder von uns hat nur eine begrenzte Leistungsfähigkeit.
Mir selbst wurde das Ende des Jahres um die Weihnachtszeit einmal wieder deutlich vor Augen geführt.
Das Jahr war vollgepackt mit Aufträgen, die dann abrupt mit dem Weihnachtsfest endeten.
Es kam wie es kommen musste.
Ich war ausgelaugt und mein Körper hat reagiert.
Ich bekam eine fette Erkältung.
Deshalb bin ich auch ein Fan von dem wertvollsten (Weihnacht-)Geschenken, die es für mich gibt:
Loslassen und Fokussieren auf das, was uns am meisten Freude bereitet. Weihnachsvideo:
Ein Rednerkollege aus den USA drückte es einmal so aus: „If you want to earn 300 dollars an hour, don’t do 30 dollars work“.
Und genau an dem Punkt kommen wir oft an, wenn wir uns überfordern:
Anstatt die Qualität abzuliefern, die man für 300 Dollar in der Stunde erwarten könnte, schaffen wir gerade einmal ein 30 Dollar pro Stunde Niveau.
Die Herausforderung für viele Ehrgeizige von uns:
Wir trauen uns viel zu.
Und wir packen das auch – meistens.
Aber irgendwann merken wir, dass wir viel effektiver sind, wenn wir unser Ego parken und uns von anderen helfen lassen.
Ein Beispiel:
Die Marke Warsteiner war Anfang der 2000er die stärkste Biermarke Deutschlands.
Nach dem Tod von Senior-Chef Albert Cramer übernahm seine Tochter 2012 allein das Ruder.
Zweieinhalb Jahre später musste sie einsehen, dass sie es allein nicht packt, den Verfall der Marke zu stoppen.
Die Konsequenz: Ex-Red Bull Deutschlandchef Martin Hötzel übernimmt ab 2015 Marketing und Vertrieb. Manager magazin, Januar 2015 http://bit.ly/1u3wFqZ
So viel Verantwortung abzugeben, hat viel mit Vertrauen und Zutrauen zu tun.
Das Schöne ist, wir können gemeinsam nicht nur mehr erreichen,
wir können den Erfolg zusammen auch besser feiern.
Vertrauen als Basis für Delegieren
Ein prominentes Beispiel für Loslassen auf Basis von Vertrauen liefert einmal mehr unser Papst Franziskus.
Immer wieder fährt er ohne Papstmobil durch die Menschenmenge: http://bit.ly/1u9jtk8
Er vertraut auf das Gute im Menschen und auf Gott.
Dafür benötigt er kein Panzerglas.
Gläubig müssen Sie nicht sein, um delegieren.
Aber lernen Vertrauen zu haben und auch die Angst vor Enttäuschung loslassen. (Überleitung)
Können wir enttäuscht werden, wenn wir loslassen und vertrauen?
Na klar.
Aber wir müssen nicht.
Es gibt nämlich nichts Schöneres als die Früchte gemeinsamer Anstrengung zu ernten.
Als Führungskraft sind Sie letztlich nichts ohne Ihre Mitarbeiter.
Selbst wenn alle Strategie von Ihnen kommt, brauchen Sie kluge Köpfe, die diese Strategie clever exekutieren.
Also denken Sie immer dran: Allein sind wir nichts.
Gemeinsam können wir die Welt erobern.