Impuls 39. Die hohe Kunst der Führung oder wie man seinen Mitarbeitern dient
Schon vor 2.000 Jahren sagte der weise chinesische Feldherr Sun Tzu sinngemäß: Als Anführer hat man die Aufgabe, dem Mitarbeiter zu dienen. bit.ly/jmwmkd
Ich weiß noch genau, wie begeistert ich war, als ich diesen Satz vor ca. 8 oder 9 Jahren zum ersten Mal las.
Ich verstand, was mit diesem Denkansatz alles möglich ist.
1. Mitarbeitern ein wertschätzendes Arbeitsfeld bereiten, in dem sie sich konstruktiv einbringen können.
2. Mitarbeiter befähigen zu wachsen, zu lernen und besser zu werden.
3. Mitarbeitern die verdiente Anerkennung geben, nach der so viele dürsten.
Stellt sich die Frage, warum Sun Tsus Denke unter Führungskräften nicht weiter verbreitet ist?
Ich verstehe nicht, warum es so viele Chefs gibt, die lieber sich selbst ins Zentrum des Universums rücken oder die Firma, statt Mitarbeiter, Chefs und das Unternehmen auf einer Ebene anzusiedeln.
Denn jeder profitiert von jedem, wenn jeder für den anderen mitdenkt.
Antiquierte Denke: Für Firma ODER Mitarbeiter
Neulich erzählt mir ein Bekannter im Fitness-Studio davon, wie sein Chef ihn vor den Kopf gestoßen hat, indem er sagte:
„Ich weiß noch nicht, ob ich Dir wieder in den Sommerferien Urlaub geben kann, muss ich mal sehen. Du musst verstehen, ich muss an die Firma denken“
Mein Bekannter hat aber zwei Kinder im Schulpflichtigen Alter! Diese Aussage seines Chefs bedeutet für ihn, dass seine Kinder ohne ihn in den Urlaub fahren müssten. Klar, dass ihn diese Aussicht nicht gerade zu Höchstleistungen motiviert.
Grundsätzlich ist das ja toll, dass der Chef auch an die Firma denkt.
Leider reicht seine antiquierten Denke nicht weit genug.
Zu seinen Aufgaben als Chef gehört es natürlich, die Einsatzplanung für die Mitarbeiter so zu organisieren, dass es insgesamt passt.
Aber er hat auch die Aufgabe, auf spezielle Bedürfnisse der Mitarbeiter einzugehen.
Laut Harvard Professor Howard Gardner liegt es für Arbeitnehmer grundsätzlich nahe, nach Exzellenz, Ethik und Engagement zu streben. (DIE ZEIT, Nr. 44, 2013, S. 22.)
Wir Führungskräfte haben die Aufgabe die Rahmenbedingungen dafür zu erschaffen.
Zugegeben, es baucht einen gewissen Weitblick und Ausbildung, das zu tun, was die Firma und was die Mitarbeiter wollen.
Zugegeben, es gehört Mühe dazu, in Gesprächen Mitarbeiter abzuholen und sich für sie zu interessieren.
Zugegeben, es gehört Mut dazu, zu vertrauen.
Aber nur so bleiben ihre Mitarbeiter dauerhaft motiviert und knien sich richtig rein.
Klar, dass auch Sie als Führungskraft sich täglich anstrengen, alles mögliche tun, um ihre Arbeit gut zu machen.
Leider denken immer wieder Führungskräfte, ihre Lernphase sei bereits vorbei. Dabei gibt es auch in Sachen Führung noch so viel neues zu entdecken!
Gerade heutzutage, in Zeiten des Internets, ist es kinderleicht, praktische Tipps und neues Wissen zu erlangen.
Mein Tipp:
Lassen Sie heute Abend mal die Glotze aus und surfen Sie stattdessen in den Wissensvideos von Youtube zum Thema „exzellente Führung“.
Bitte fokussieren Sie die Wissens-Seiten, nicht die Wiesn-Seiten des letzten Oktoberfests.
Halten Sie es mit Unternehmer Philip Rosenthal, der bereits Mitte des 20. Jahrhunderts sagte:
„Wer aufhört besser zu werden, hört auf gut zu sein“. bit.ly/1bcUAYu
Ich wünsche Ihnen lebenslanges Lernen, tolle Chefs und tolle Mitarbeiter.