Impuls 40. Höchste Kunst der Führung: Gewohnheiten verändern
Kennen Sie das?
Sie haben einen Mitarbeiter, der lange dabei ist, viel Erfahrung einbringt, aber immer wieder suboptimales Verhalten an den Tag legt.
Erst diese Woche stellt mir eine Führungskraft genau diese Frage: „Er ist sehr erfahren. Er ist sehr wertvoll für unsere Firma. Und macht immer wieder Fehler, die uns Geld kosten.“
Können Sie einem alten Hund neue Tricks beibringen?
Es geht.
Wenn Sie es wirklich wollen.
Wenn Sie Zeit investieren.
Und wenn er es wirklich will und bereit ist, Zeit zu investieren.
Eine schnelle Lösung in einem Gespräch ist Utopie!
Die Gretchenfrage: Wollen oder nicht wollen.
1. Konfrontieren Sie Ihren Mitarbeiter mit ZDF Zahlen, Daten, Fakten und damit, dass dies seine Verantwortung ist.
Nur wenn er seine Verantwortung sieht und nicht die Umstände oder schwierige Rahmenbedingungen verantwortlich macht, können Sie weiter arbeiten.
Wiederholen Sie die ZDF so lange, bis der Mitarbeiter einsieht, dass er verantwortlich ist.
2. Lassen Sie Ihren Mitarbeiter Ideen finden, wie es besser geht. Sonst macht er nur, was Sie ihm sagen. Das ist zu wenig Verantwortung und Eigeninitiative.
3. Vereinbaren Sie konkrete nächste Schritte mit Timing.
Insgesamt muss immer glasklar sein, was der Sinn der Aufgaben bzw. der Ziele ist.
Das machen sicher viele Führungskräfte heute schon so.
Aber trotzdem funktioniert es nicht.
Wieso?
Weil wir uns nicht über Nacht verändern.
Neue Gewohnheiten brauchen Zeit.
Seminar Mitarbeiterführung mit Erfolg
Sie können Ihren Mitarbeiter an neue Gewohnheiten heranführen, wenn Sie ihn dabei begleiten.
Hier scheitern viele Führungskräfte, da nicht bereit sind, regelmäßig Zeit zu investieren.
Dies ist aber zwingend erforderlich.
4. Vereinbaren Sie einen Folgetermin. Eine Woche später, z.B. Montag 14-14:30 Uhr.
Inhalt des Gesprächs:
a) Der Mitarbeiter listet eigene Verhaltens-Beispiele und Ergebnisse auf, in denen er sich gut verhalten hat.
Und der Mitarbeiter listet eigene Verhaltens-Beispiele und Ergebnisse auf, in denen er sich nicht gut verhalten hat.
b) Die Führungskraft listet Verhaltens-Beispiele und Ergebnisse auf, in denen der Mitarbeiter sich gut verhalten hat.
Und die Führungskraft listet Verhaltens-Beispiele und Ergebnisse auf, in denen der Mitarbeiter sich nicht gut verhalten hat.
c) Der Mitarbeiter bringt seine Ideen ein, wie er es noch besser machen kann.
Der Gesprächsanteil des Mitarbeiters liegt bei deutlich über 50%, ideal ist 75% oder mehr.
Wie lange wiederholen Sie diesen Termin?
Jede Woche, bis das Verhalten des Mitarbeiter deutlich besser wird.
Dann reduzieren Sie auf zwei-wöchentlich, wenn es noch besser wird auf monatlich.
Mitarbeitermotivation durch unangenehme Gespräche
Diese Gespräche sollen für den Mitarbeiter zweierlei sein:
Erstens teilweise unangenehm, denn er spricht über sein Fehlverhalten und seine suboptimalen Ergebnisse. Das macht niemandem Spaß.
Das ist gut so, denn Menschen verändern Verhalten, weil Sie Schmerz vermeiden wollen.
Zweitens teilweise positiv, da Sie ihn für seine Fortschritte loben.
Das ist gut so, denn die Menschen verändern Verhalten, weil sie Freude empfinden möchten.
Leider gibt es da keine Abkürzung. Das ist die schlechte Nachricht.
Aber wenn Sie diesen Prozess so einhalten, dann werden Sie bessere Ergebnisse ernten und einen positiven Effekt nicht nur für Ihren Mitarbeiter erzielen, sondern auch für das gesamte Team.