Impuls 66. Hauptsache authentisch?
Ich mag Olaf Koch, den Vorstandschef der Metro. Warum?
Weil er statt fettem Dienstwagen nur eine A-Klasse fährt und auf einen Chauffeur verzichtet.
Weil er eine pompöse Geburtstagsfeier zum 50-Jährigen Firmenjubiläum ablehnt.
Und weil es ihm bei Entscheidungen um die Sache geht, nicht darum, seine Person in den Fokus zu rücken.
Fragen Sie sich jetzt, wie Sie nach diesem Vorbild Karriere machen können?
Wie können Sie Ihre berufliche Laufbahn entwickeln, wenn Sie Ihre Person nicht ehrgeizig ins Rampenlicht Ihres Chefs rücken?
Wie sorgen Sie dafür, dass Ihr Vorstand auf Sie aufmerksam wird, wenn Sie nicht Ihre hart erarbeiteten Ergebnisse positiv verkaufen?
Das manager magazin schlägt in seiner Juli-Ausgabe „Hauptsache authentisch“ die starke Kraft der Authentizität als eine Lösung vor. bit.ly/1sHlu5t
In der Tat, Authentizität macht stark. Und Olaf Koch ist sicherlich auch sehr authentisch.
Doch es gibt auch Menschen, die im Herzen Choleriker sind und leicht aus der Fassung geraten, Leute anschreien. Denen nutzt ihre Authentizität wenig.
Daher braucht es, wie bei Olaf Koch, auch einen klaren analytischen Verstand, die Fähigkeit starke Geschäftsbeziehungen zu knüpfen und Mut für die eigene Meinung einzustehen.
[br]
Fürs Leben Lernen
Als junger Manager war ich einmal sehr authentisch. Ein Fehler, wie sich herausstellte.
Ich kritisierte den Chef meines Chefs öffentlich.
Ich fand etwas nicht gut und habe das einfach laut gesagt.
Das war nicht schlau von mir.
Ich meinte es gar nicht als Riesenkritik. Das Problem war, dass ich es vor versammelter Mannschaft gesagt hatte.
Jahre später nahm er mir das immer noch übel.
Dumm gelaufen. Aber ich habe daraus gelernt.
Von einer Führungskraft lernte ich letzte Woche „everybody’s darling is everybody’s Depp.“
Wie wahr!
bit.ly/1sHlGlm
Fakt ist jedoch, es gibt in jeder Firma bestimmte Regeln, die es einzuhalten gilt.
Wenn wir Sie trotzdem brechen, dann sollten wir das bewusst tun, mit dem Wissen, was wir tun und welche Konsequenzen das haben wird.
Mein Faux-pas wäre mir vielleicht nicht passiert, hätte ich in der Firma einen Mentor gehabt.
Diese kundigen Berater können für unsere Karriere bzw. erfolgreiche Projekte essenziell sein, weil wir mit ihnen unsere Gedanken reflektieren können.
Sie haben Erfahrung, sie kennen die Gesetzmäßigkeiten des Unternehmens.
Das gilt übrigens für jedes Karrierelevel.
Ein Mentor weiß, was im Unternehmen üblich ist und, was gar nicht geht oder was ist geschickt ist.
Denn alle Wege führen nach Rom, aber nicht alle Wege führen nach oben.
Wenn Sie mehr über exzellente Führung erfahren wollen:
„Der Chef, den keiner mochte – Warum exzellente Führungskräfte nicht nett sind“, mein neues Buch wird Sie dabei inspirieren.