Impuls 23. Grabenkampf oder gemeinsam siegen?
Kennen Sie das? Sie sprechen über Ihre Kollegen. Sie sagen aber nicht „Frau Schmidt hat gesagt“, sondern „Marketing hat gesagt“.
Oder „die Produktion will nicht dies, sondern das“. Ist Frau Schmidt das Marketing? Wer ist die Produktion?
Es diskutiert Verkauf mit Logistik, nicht Frau Huber mit Herrn Michaelis.
Wir neigen dazu, unsere Kollegen in Kisten zu packen und sie da nicht mehr rauszulassen. Das nennt sich Silo-Denke.
Wir gegen die, die und die!!!
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Vorbild Angela Merkel und Co.?
Wie macht das unsere Regierung?
Da ist zum Beispiel zu lesen, dass die FDP Ministerien Herrn Pofalla nicht trauen.
Oder, das Umweltministerium kooperiert nur bedingt mit dem Wirtschaftsministerium.
Es wird um Positionen gerangelt.
Klar, dass jeder kämpft.
Und: Der Chef – oder die Chefin – hat die Aufgabe, dass alle Abteilungen zusammen arbeiten.
Eine Führungs-Kernkompetenz, die auch Reinhard Sprenger erneut in seinem neuesten Werk betont. http://www.sprenger.com/index.php/buecher.html
Wie macht unsere Kanzlerin, Frau Merkel, das denn?
Die hat natürlich alle Hände voll zu tun – wie könnte es anders sein?
Aber hat sie den Kopf und die Zeit, sich um die Zusammenarbeit der Ministerien zu kümmern? Das gehört zu ihren Aufgaben.
Ich sage nein. Zu häufig lese ich, dass dies oft zwischen Tür und Angel passiert, genauso wie die strategische Arbeit. „Frau Merkel ist ihre eigene Strategie-Abteilung“. manager magazin, Juli 2013.
Wo Großunternehmen und Regierungen sinnvoll Beraterstäbe einsetzen, liegt die Denke in Berlin eher auf dem Tagesgeschäft.
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Unternehmen erfolgreich in die Zukunft steuern
Um erfolgreich zu sein, brauchen wir eine Kommunikation, die weg geht von Silos, weg von Graben und weg von Gruppenbildung.
Wir brauchen eine Kommunikation, die eine sachliche Diskussion stärkt, die Meinungen zulässt – ohne Vorurteile, ohne Wertungen wie „… die haben schon wieder …“
Außerdem brauchen wir Führungskräfte, die Missstände ansprechen und sich mit ihrem Team dem Thema „Zusammenarbeit“ aktiv annehmen.
Klar hat jede Führungskraft viel um die Ohren. Sie haben aber in Ihrer Firma keinen Wahlkampf und müssen nicht politisch agieren.
Oder doch? Befinden wir uns in einem Dauerwahlkampf, um die höheren Bosse zu beeindrucken und mit unserer Stärke zu glänzen?
Mein Tipp:
Präsentieren Sie Ergebnisse, ohne sich darüber zu streiten, wer die hauptsächlich erzielt hat!
Loben Sie vor dem eigenen Chef Mitarbeiter einer anderen Abteilung!
Gehen Sie als Manager mit anderen Managern pinkeln und besprechen Sie Themen direkt, anstatt im Meeting große Geschütze aufzufahren!
Ja, wir wollen alle weiterkommen.
Und bezahlt werden wir, um eine gemeinsame Aufgabe zu erfüllen. Wir alle werden bezahlt, um die Produktivität des Unternehmens zu erhöhen.
Das ist die Basis für Wachstum und Wohlstand – im Unternehmen, wie im Staate Deutschland.
Um dieses Ziel zu erreichen, empfehle ich Ihnen: Fragen Sie sich doch mal, ob Ihre Einstellung und Ihr Handeln die Produktivität der Firma erhöht. Wenn Sie merken, dass Sie stattdessen Öl auf das Feuer der Grabenkriege gießen, haben Sie es in der Hand, das zu ändern.