Impuls 24. Erfolgreich 193.000 Mitarbeiter führen
Der Hamburger Rüdiger Grube will als Bahnchef das Unternehmen zum besten Arbeitgeber Deutschlands machen. Ein großes und gutes Ziel.
Wie will er das schaffen – in einem Unternehmen mit mehr als 190.000 Mitarbeitern in Deutschland?
Nun, Herr Grube nimmt das Ziel ernst.
Die Bahn führt alle zwei Jahre eine Mitarbeiter-Befragung durch. 2013 finden 7500 Workshops von Mitarbeitern und Führungskräften statt. Ziel ist, konkrete Dinge zu verbessern und Stärken zu stärken. manager magazin, August 2013 bit.ly/17CEaFt.
Zeitverschwendung oder nutzbringende Investition?
Bringt das was?
Ja, wenn den Workshops und Befragungen Taten folgen.
Nein, wenn danach halbherzig diskutiert wird und die Ergebnisse schnell in der Schublade verschwinden.
Erfolgreich führen
Es hängt also an jeder einzelnen Führungskraft eine Priorität zu setzen für notwendige Veränderungen.
Und: Veränderungen kosten immer Zeit.
Und jede Veränderung tut auch immer weh.
Der Schweizer Change-Experte Caspar Fröhlich sagt: „Change verläuft immer unsauber. Immer.“ http://www.froehlich-coaching.ch bit.ly/hNDeEC
Veränderungen in meinem Team – wo fange ich an?
Was tun Sie, wenn Ihr Unternehmen keine 7500 Workshops finanziert und keine Mitarbeiterbefragung?
[br]
Mein Tipp:
Führen Sie Ihre eigene Befragung durch.
Befragen Sie Ihre Mitarbeiter auf sehr einfache Art und Weise und stoßen damit einen Nachdenk- und Entwicklungsprozess an.
Sie benötigen dazu kein Budget, nur den Willen etwas zu verbessern … und etwas Mut.
Wo beginnen Veränderungen am besten?
Oben. Bei Ihnen. Beim Chef.
Sie wissen ja ‚der Fisch stinkt vom Kopfe her‘.
Also beginnen Sie damit, an sich selbst zu arbeiten.
Ihre Mitarbeiter folgen dann automatisch.
Unter diesem Link bit.ly/18C8jJu finden Sie den „Feedbackbogen für Führungskräfte“.
1) Lassen Sie Ihre Mitarbeiter diesen Bogen ausfüllen.
2) Führen Sie mit jedem ein Einzelgespräch über das Feedback.
3) Diskutieren Sie Ihre Lernpunkte mit Ihrem gesamten Team.
4) Committen Sie sich öffentlich, selbst Dinge zu verändern.
DAS ist Leadership.
Selbstkritisches Verhalten der Führungskraft als Vorbild für Ihre Mitarbeiter
Ein Muss ist Ihr schonungsloses Hinschauen. Und ein Muss ist das regelmäßige Informieren Ihrer Mitarbeiter ca. alle drei Monate über Ihre Veränderungen.
Ein Jahr lang.
Nach einem Jahr befragen Sie Ihre Mitarbeiter erneut.
Lassen Sie sich überraschen!
Führen Sie eine offene Diskussion mit Ihren Mitarbeitern über die Qualität und Quantität Ihrer Führung. Lernen Sie, handeln Sie und ernten Sie die Motivation und das Engagement Ihrer Mitarbeiter.
Und die Bahn?
Als BahnCard 100 Reisender bin ja ohnehin Fan.
Letzte Woche aber war ich begeistert.
Ein Fahrgast im ICE hatte nur einen Fahrschein für einen Regionalzug. „Das macht dann 30,50 Euro, Ihr Fahrschein gilt in diesem Zug nicht“ sagt die Schaffnerin. „Soviel habe ich nicht.“ entgegnet der entsetzte junge Mann. Sie: „Wieviel haben Sie denn da?“ Er: „Nur etwas über 20 Euro.“ Die Schaffnerin tippt wieder und fragt dann: „Haben Sie 22,70 Euro?“ Er: „Ja, die habe ich …“
So findet eine kreative Mitarbeiterin eine gute Lösung für den Fahrgast und die Bahn. Ohne Aufnahme der Personalien, ohne Herzklopfen des Fahrgastes, sondern mit Entgegenkommen und Herz.