Impuls 92. DIE Management-Tugend … tatsächlich?
Beim schmökern in den Business-Erfolgsgeschichten im aktuellen manager magazin sticht mir immer wieder ein Thema ins Auge:
Die Bescheidenheit.
Da ist zum Beispiel die florentiner Luxusgüter-Dynastie Ferragamo. Die Familienmitglieder bekamen von ihrem Gründer Salvatore und seiner Frau Wanda Bescheidenheit eingeimpft.
Salvatore selbst hatte sich mit viel Fleiß aus der Armut hochgearbeitet.
Bei so viel Bescheidenheit ist es kein Wunder, dass der mutmaßliche Thronfolger auf die Frage nach seiner goldenen Zukunft als CEO nur antwortet, das Nachdenken über diese Frage „stehe ihm nicht zu“.
In der Familie Ferragamo gibt es keine Skandale, niemanden, der aus der Reihe schert und sich über die anderen stellt.
Alle fünf Kinder erhalten das exakt gleiche Gehalt.
Bonuszahlungen für besondere Leistungen? Fehlanzeige.
Die Familie Ferragamo denkt langfristig, anstatt auf kurzfristigen Gewinn zu schielen.
Ferruccio Ferragamo traf im Jahr 2006 sogar die Entscheidung, seinen Vorstandsvorsitz an einen externen Manager abzugeben.
Er hat sich zu Gunsten des Unternehmens zurückgenommen.
manager magazin: http://bit.ly/1svQMYf
Des weiteren schreibt das manager magazin über Stefan Hell, Nobelpreisträger für Chemie 2014 und Leiter des Max-Planck-Instituts für biophysikalische Chemie in Göttingen.
Der hat mit seinem Mikroskop eine urphysikalische, seit über 100 Jahren bestehende Gesetzmäßigkeit ausgehebelt.
Ein riesiger Erfolg und er bleibt trotzdem auf dem Teppich: 2008 lehnt er sogar einen Ruf nach Harvard ab, obwohl er da weit mehr verdient hätte als in seiner jetzigen Position.
Handelsblatt: http://bit.ly/1svQWis
Schließlich geht es auch noch um den Manager des Jahres: Bayer-Vorstandsvorsitzender Marijn Dekkers.
Und obwohl er Bayer zum wertvollsten DAX-Konzern gemacht hat, verzichtet er auf eine ihm angebotene Verlängerung seines Vertrages um weitere fünf Jahre.
Stattdessen verlängert er nur um zwei Jahre, um danach mehr für die Familie da sein zu können.
FAZ: http://bit.ly/1o5ulcG
[br]
Bescheidene Chefs – nachahmenswert?
Wie geht das? Bescheiden sein.
Die meisten möchten leisten und auch viel verdienen.
Und:
Das finde ich auch gut so – wenn die Leistung passt!
Aber geht denn auch „Bescheidenheit“ und ein gutes Gehalt?
Ich sage: „Ja, das geht unter bestimmten Voraussetzungen.“
Wer bescheiden ist, weiß, dass auch andere kompetent sind.
Bescheidene Führungskräfte interessieren sich für die Meinung anderer – und Sie sind bereit zu lernen.
Dadurch erweitern sie Ihre Handlungsoptionen.
Bescheidene Führungskräfte sind in der Lage zuzuhören – eine oft vergessene Kernkompetenz.
Mitarbeiter wünschen sich bescheidene Chefs: http://bit.ly/1yXGur6
Bescheidene Chefs geben Helden in ihrem Team eine Chance auf Entwicklung.
Sie dulden und fördern auch Größe neben und unter sich.
Sie wissen, wenn andere neben mir im Team leisten und dafür auch Lorbeeren einsacken dürfen, dann nutzt das allen.
Sind bescheidene Chefs Luschen, die sich in Diskussionen unterbuttern lassen?
Könnte man meinen, kommt auch vor, eine Kausalität existiert aber nicht.
Die besten Führungskräfte sind diejenigen, die mit Herzblut bei der Sache sind, nicht beim eigenen Status und beim Ego-Gehabe.
Dann erzielen sie die besten Ergebnisse – eben weil sie sich mit Engagement und Eifer für ihre Sache einsetzen.
So wie zum Beispiel Stefan Hell, der mit Herzblut sein bahnbrechendes Mikroskop entwickelt hat.
Stefan Hell war immer überzeugt von seinen Kompetenzen: Er bewarb sich über 20 Mal für verschiedene Professuren in Deutschland – und wurde immer abgelehnt.
Trotzdem machte er weiter.
So wie die Ferragamos, die sich mit unermüdlichem Eifer verdient nach oben gearbeitet haben.
Salvatore Ferragamo hat immer an seine Idee geglaubt und gegen Widerstände traditioneller Schumacher seine eigene Methode weiter entwickelt.
Er blieb dran.
Herzblut und Bescheidenheit!
Also: Legen Sie den Fokus auf Ihre Arbeit, bringen Sie Ihre Sache energisch nach vorn. Dann können Sie die Ergebnisse genießen.
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